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Ergebnisse zur Behandlungszufriedenheit ehemaliger Patientinnen und Patienten mit kindlicher Anorexia nervosa
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Published: | February 18, 2016 |
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Hintergrund: Die Rückmeldung von Patienten bezüglich ihrer Zufriedenheit mit der Behandlung stellt eine zunehmend wichtige Komponente in der Therapieplanung sowie der Qualitätssicherung dar. Dennoch wurde die Behandlungszufriedenheit von kinder- und jugendpsychiatrischen Patienten/innen mit Anorexia nervosa bisher kaum bzw. für das Kindesalter noch nicht spezifisch untersucht.
Methoden: Mittels Selbstbeurteilungsfragebögen und standardisierten diagnostischen Interviews wurden 52 ehemalige Patienten/innen aus drei kinder- und jugendpsychiatrischen Universitätskliniken nachuntersucht, die im Alter ≤ 13 Jahren aufgrund der Diagnose einer (atypischen) Anorexia nervosa nach DSM IV und einem Aufnahme BMI ≤ der 10. Altersperzentile stationär behandelt worden waren. Ziel war es unter anderem, die retrospektive Zufriedenheit und erlebte Hilfestellung mit/ durch die Behandlung sowie mögliche Einflussfaktoren darauf zu ermitteln.
Ergebnisse: Nach durchschnittlich 7,5 Jahren bis zur Nachuntersuchung äußerten sich knapp 60 % der ehemaligen Patienten/-innen (mittleres Alter bei Katamnese 20,3 Jahre) zufrieden mit der Behandlung im Kindesalter. Die Bewertung der einzelnen Therapiebausteine zeigte ein sehr heterogenes Bild, wobei Behandlungselemente mit sozialer Komponente wie Kontakt zu Mitpatienten und Betreuern, therapeutische Einzelgespräche sowie die Gruppentherapie als am meisten zufriedenstellend bzw. hilfreich bewertet wurden. Eine Korrelation zwischen der Behandlungszufriedenheit und verschiedenen krankheits- und patientenbezogenen Variablen (z.B. Alter und BMI bei Aufnahme bzw. Entlassung, stationäre Behandlungsdauer, Vorliegen einer Essstörung zum Katamnesezeitpunkt, Klinikstandort) konnte nicht gezeigt werden. Jedoch empfanden Patienten mit höherem Entlass-BMI die Behandlung retrospektiv als hilfreicher im Vergleich zu solchen mit niedrigerem Entlass-BMI.
Schlussfolgerung: Die gewonnenen Erkenntnisse zur Behandlungszufriedenheit und subjektiv erlebter Hilfestellung sollten in die Planung zukünftiger therapeutischer Strategien einbezogen werden. Sie können dazu beitragen, ein stationäres Behandlungskonzept für Patienten mit kindlicher Anorexia nervosa zu entwickeln, welches bestmöglich an die Bedürfnisse dieser jungen Patientengruppe adaptiert ist.