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Loss of control eating nach Adipositaschirurgie
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Published: | March 17, 2014 |
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Hintergrund: Loss of control eating (LOC) ist ein nach Adipositaschirurgie häufig angegebenes non-normatives Essverhalten. Es ist mit geringerem postoperativem Gewichtsverlust und erhöhter essstörungsspezifischer und allgemeiner Psychopathologie assoziiert.
Methoden: LOC wurde in einer Gruppe von 324 Patientinnen und Patienten im Durchschnitt 36,3 (1–188) Monate nach bariatrisch-chirurgischer Maßnahme mittels Selbstbericht (EDE-Q) erhoben. Das Alter lag bei 47,4 Jahren, 82% waren Frauen.
Ergebnisse: Insgesamt gaben 173 (53,4%) LOC eating an, mit einer durchschnittlichen Häufigkeit von 8,6 Episoden in den letzten 28 Tagen. Patienten mit LOC eating gaben häufiger selbst-induziertes Erbrechen als kompensatorische Maßnahme an. Sie waren signifikant unzufriedener mit ihrer Körperform und ihrem Körperbild (MBSRQ) und erreichten höhere Werte in Skalen zur Depressivität (PHQ-9) und Ängstlichkeit (GAD-7). Die Lebensqualität (IWQoL) und die soziale Unterstützung (FSozU) wurden als signifikant geringer eingeschätzt. Das Ausmaß der Gewichtsabnahme war bei Patienten mit LOC eating signifikant geringer (excess weight loss, EWL: 62,8 versus 73,4%). Keine signifikanten Unterschiede fanden sich für Alter, Geschlecht, Schulbildung, Zeit seit der bariatrischen OP, OP-Methode, BMI vor der Operation und aktuellem BMI. In einer logistischen Regressionsanalyse waren gewichtsbezogenes Erbrechen, EWL und Depressivität weiterhin signifikant mit der abhängigen Variablen LOC eating assoziiert.
Schlussfolgerung: In dieser Querschnittsstudie konnten wir den in der Literatur beschriebenen Zusammenhang zwischen LOC eating nach Adipositaschirurgie und dem Ausmaß der Gewichtsabnahme sowie der essstörungsspezifischen und allgemeinen Psychopathologie bestätigen. Patienten mit LOC eating nach Adipositaschirurgie sollten daher identifiziert werden und therapeutische Angebote überlegt werden.