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Therapiemotivation bzw. -ambivalenz bei stationären Patienten mit Essstörungen
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Published: | March 17, 2014 |
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Hintergrund: Patienten mit Essstörungen zeigen in der Behandlung oft eine ausgeprägte Ambivalenz bzgl. der Therapie, die durch die oft hohe Funktionalität der Essstörung bedingt ist. Studien konnten belegen, dass eine höhere Therapiemotivation sowohl mit einer niedrigeren Wahrscheinlichkeit für einen Therapieabbruch (Mahon, 2000) als auch mit einem besseren Therapieergebnis verbunden ist (Feld et al., 2001). Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, zu überprüfen, welcher von drei Therapiemotivationsfragebögen sich als bester Prädiktor für das Therapieergebnis eignet.
Methoden: Die Daten von 88 Patienten mit Anorexia nervosa (F50.0-F50.1) und 43 Patientinnen mit Bulimia nervosa (F50.2-F50.3) wurden analysiert. Alle Patienten füllten bei Aufnahme und Entlassung Selbstratingskalen (EDI-2, BSI, BDI-II) aus. Zusätzlich wurden drei Therapiemotivationsfragebögen bei Aufnahme eingesetzt (SOCQ-ED, P-CED, FEVER).
Ergebnisse: Bei den Patientinnen mit Anorexia nervosa zeigten sich Effektstärken von ES=0,75 (EDI-2), ES=0,62 (BSI) und ES=1,01 (BDI-II); bei den Patientinnen bei Bulimia nervosa lagen diese bei ES=1,25 (EDI-2), ES=1,00 (BSI) und ES=1,50 (BDI-II). Im Vortrag werden zudem die Ergebnisse der Regressionsanalysen vorgestellt.
Schlussfolgerung: Es wäre von Interesse, zu überprüfen, ob die Motivationsanalyse zu Beginn und die Förderung der Motivation wichtige Ansätze zur Optimierung der stationären Therapie bei Patientinnen mit Essstörungen darstellen.