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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Solid-pseudopapillärer Tumor des Pankreas im Kindes- und Jugendalter (sog. Frantz-Tumor) – Erfahrungen bei fünf Patientinnen

Meeting Abstract

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  • Oliver Renz - Department Operative Medizin, Univ.-Klinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie, Kinderchirurgie, Innsbruck, Austria
  • Josef Hager - Department Operative Medizin, Univ.-Klinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie, Kinderchirurgie, Innsbruck, Austria
  • Matthias Biebl - Charité - Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Allgemein-, Visceral- und Transplantationschirurgie, Berlin, Deutschland
  • Beatrice Häussler - Department Operative Medizin, Univ.-Klinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie, Kinderchirurgie, Innsbruck, Austria

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch624

doi: 10.3205/16dgch624, urn:nbn:de:0183-16dgch6244

Published: April 21, 2016

© 2016 Renz et al.
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Einleitung: Solid-pseudopapilläre Tumoren des Pankreas gelten als sehr seltene, vorwiegend bei Mädchen resp. jungen Frauen auftretende Neoplasien, gekennzeichnet durch ein geringes malignes Potential. Eine Metastasierung (Leber, regionäre Lymphknoten, großes Netz) ist aber möglich, ebenso die postoperative Entwicklung eines Lokalrezidivs.

Material und Methoden: Während der letzten 10 Jahre wurden 5 Patientinnen (zwischen 12 und 15 Jahre alt) auf unserer Abteilung behandelt. Bei einer Patientin handelte es sich um einen Zufallsbefund nach stumpfen Bauchtrauma. Bildgebend ergab sich bei zwei Patientinen ein gut abgegrenzter Tumor mit soliden und zystischen Arealen im Pankreaskopfbereich, bei zweien ein solcher im Korpus/Schwanzbereich und bei der 5. Patientin im Schwanzbereich, ohne Anhalt für eine Metastasierung. Wegen des dringenden Verdachts auf einen solid-pseudopapillären Pankreaskopftumor wurde bei der ersten Patienten eine pyloruserhaltende Duodenokephalopankreatektomie und bei den anderen dreien eine Pankreslinksresektion (in einem Fall laparoskopisch) durchgeführt.

Ergebnisse: Die Verdachtsdiagnose wurde histologisch verifiziert. Der bisherige Verlauf (Beobachtungszeitraum zwischen 5 und 1 Jahr) war bei 3 Patientinnen komplikationslos; die Patienten mit dem stumpfen Bauchtrauma (die Tumorkapsel war bei ihr lädiert gewesen) entwickelte ein Lokalrezidiv.

Schlussfolgerung: Ein solid-pseudopapillärer Tumor des Pankreas wächst gewöhnlich verdrängend und bedingt meist untypische Oberbauchschmerzen. Die Diagnostik stützt sich auf die Tatsache, daß ein solcher Tumor vor allem bei jungen Mädchen/Frauen vorkommt, und auf bildgebende Untersuchungen. Zur Behandlung reicht eine Tumorresektion unter Erhaltung von ausreichend funktionstüchtiges Pankreasgewebe. Im Falle einer Läsion der Tumorkapsel ist mit einem hochmalignen Rezidiv zu rechnen.