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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Morphologische Untersuchung der Cajal-Zellen im Pylorus bei der infantilen hypertrophischen Pylorusstenose

Meeting Abstract

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  • Jonas Herzberg - Charité – Universitätsmedizin Berlin - Campus Virchow-Klinikum, Klinik für Kinderchirurgie, Berlin, Deutschland
  • Marc Reismann - Charité – Universitätsmedizin Berlin - Campus Virchow-Klinikum, Klinik für Kinderchirurgie, Berlin, Deutschland
  • Karin Rothe - Charité – Universitätsmedizin Berlin - Campus Virchow-Klinikum, Klinik für Kinderchirurgie, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch619

doi: 10.3205/16dgch619, urn:nbn:de:0183-16dgch6193

Published: April 21, 2016

© 2016 Herzberg et al.
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Einleitung: Die Pathogenese der infantilen hypertrophischen Pylorusstenose (IHPS) ist nicht vollständig geklärt. Insbesondere den interstitiellen Zellen nach Cajal (ICC) kommt als funktionellem Bindeglied zwischen enterischem Nervensystem und glatter Muskulatur wahrscheinlich eine wesentliche Rolle bei der Entstehung der IHPS zu. Das Ziel unserer histopathologischen Untersuchung war ein Vergleich der ICC-Verteilungsmuster im Pylorusgewebe von an IHPS erkrankten Kindern und dem im Gewebsmaterial aus Sektionspräparaten.

Material und Methoden: Für unsere prospektive Studie wurden von August 2013 bis August 2015 bei allen Patienten mit klinisch und sonographisch gesicherter infantiler hypertrophischen Pylorusstenose (IHPS) im Rahmen der Pyloromyotomien entsprechende Gewebsproben entnommen. Als Kontrolle dienten Pylorusproben aus Sektionspräparaten verstorbener Neugeborener ohne Vorerkrankungen des Gastrointestinaltrakts. Die schriftliche Einverständniserklärung zur Probenentnahme lag bei allen Patienten vor. Im Anschluss erfolgte die händische Auszählung der im Paraffinschnitt CD-117-positiven Zellen in jeweils 15 High-Power-Fields (HPF) innerhalb der Muscularis. Die univariate statistische Analyse erfolgte mittels des Man-Whitney-U-Tests (Signifikanzniveau p < 0,05).

Ergebnisse: Während des Untersuchungszeitraumes konnten vier männliche Patienten mit IHPS in die Studien eingeschlossen werden. Bei der Kontrollgruppe handelte es sich um 14 Proben von Sektionspräparaten aus verstorbenen Neugeborenen. In den intraoperativ gewonnenen Proben (n=4) fanden sich in den 15 HPFs 194,5 ± 222,5 Zellen (Mittelwert ± Standardabweichung), während in der Kontrollgruppe im Mittel 635,8 ± 496,5 Zellen gezählt wurden (p=0,044). Somit zeigten sich bei den Patienten mit Pylorusstenose im Vergleich zu den Proben aus gesundem Pylorus-Gewebe signifikant weniger Cajal-Zellen.

Schlussfolgerung: Die vorliegenden Untersuchungsergebnisse sind mit der Hypothese der verminderten Anzahl von ICC als einer der wesentlichen pathophysiologischen Faktoren bei der Entstehung der IHPS vereinbar. Funktionelle Aussagen lassen sich aus unserer Studie jedoch nicht ableiten und sollten Gegenstand weitere Studien sein.