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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Korrelation von Darmschädigung und Fruchtwasser-Expositionsdauer im fetalen Schafmodell der Gastroschisis

Meeting Abstract

  • Robert Bergholz - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Kinderchirurgie, Hamburg, Deutschland
  • Thomas Franz Krebs - Kinderspital St. Gallen, Abteilung für Kinderchirurgie, St. Gallen, Switzerland
  • Birte Jacobsen - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Kinderchirurgie, Hamburg, Deutschland
  • Carla Schmitz - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Kinderchirurgie, Hamburg, Deutschland
  • Felipe Fromm - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Kinderchirurgie, Hamburg, Deutschland
  • Michael Boettcher - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Kinderchirurgie, Hamburg, Deutschland
  • Katharina Wenke - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Kinderchirurgie, Hamburg, Deutschland
  • Kurt Hecher - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Geburtshilfe und Pränatalmedizin, Hamburg, Deutschland
  • Konrad Reinshagen - Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, Klinik für Kinderchirurgie, Hamburg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch589

doi: 10.3205/16dgch589, urn:nbn:de:0183-16dgch5894

Published: April 21, 2016

© 2016 Bergholz et al.
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Text

Einleitung: Ein Merkmal der Gastroschisis ist die inflammatorische Schädigung (Pannus/ peel) des dem Fruchtwasser exponierten eventerierten Darmes. Ein Zusammenhang zwischen Expositionsdauer und Grad der Darmschädigung konnte bisher nicht nachgewiesen werden und Untersuchungen an humanen Feten ergaben widersprüchliche Ergebnisse.

Material und Methoden: Bei 30 Schafsfeten wurde in Mitte der Trächtigkeit eine Gastroschisis chirurgisch erzeugt. Nach einem Intervall von sieben bis 35 Tagen erfolgte eine fetoskopische Verlaufskontrolle, in der das Ausmaß der Darmschädigung durch einen eigenen etablierten visuellen Score (0 = no changes, 1 = serous membrane and vessels visible with small patches of fibrinous pannus, 2 = vessels still visible, light swelling of the intestine with large but thin fibrinous pannus, 3 = vessels no longer visible, intestine heavily swollen, ecchymosis and thick fibrinous pannus, 4 = indefinable, thick, erythematous and swollen mass) einfach verblindet bewertet wurde. Für die Korrelation zwischen dem Grad der Darmschädigung und der Expositionsdauer wurde der Spearman Rank Korrelationstest verwendet.

Ergebnisse: Es zeigte sich eine signifikante Korrelation zwischen Dauer der Fruchtwasserexposition des eventerierten Darmes mit dem Schweregrad seiner Schädigung (Korrelationskoeffizient = 0,618, zweiseitige Signifikanz = 0,002).

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse aus diesem fetalen Schafmodell der Gastroschisis deuten auf eine zeitabhängige Schädigung des fruchtwasserexponierten Darmes hin. Ob dies ein artifizieller Effekt des verwendeten Modells bei chirurgischer Erzeugung der Gastroschisis ist, oder auch bei humanen Feten nachweisbar ist, muss in prospektiven klinischen Studien untersucht werden, bei denen der hier etablierte visuelle Score Anwendung finden kann. Eine zeitabhängige Schädigung des Darmes bei Gastroschisis hätte Implikationen für eine Reduktion des Schadens durch frühere Entbindung.