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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

2-Phasenstaplertechnik in der laparoskopischen und offenen Chirurgie – für Patientensicherheit und Ökonomie

Meeting Abstract

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  • Yassin Fritz Irshaid - Helios Spital Überlingen, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Überlingen, Deutschland
  • Wolfram Lamadé - Helios Spital Überlingen, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Überlingen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch541

doi: 10.3205/16dgch541, urn:nbn:de:0183-16dgch5415

Published: April 21, 2016

© 2016 Irshaid et al.
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Einleitung: Der Einsatz von Longitudinalstaplern ist bei vielen laparoskopischen und offenen Eingriffen Routine. Häufig werden mehrere Magazine benötigt, um eine komplette Dissektion des Darmes zu erreichen. Neben einer blutungsarmen, sauberen Präparation ist die Verwendung von mehreren Staplermagazinen ein unabhängiger, beeinflussbarer Risikofaktor. Auch aus ökonomischen Gründen wäre eine Reduktion der eingesetzten Magazine von Vorteil.

Ziel unserer Studie war herauszufinden, ob man ohne Qualitätsverlust durch die von uns entwickelte Staplertechnik einen Risikofaktor minimieren und Staplermagazine einsparen kann.

Material und Methoden: Zwischen Juli 2012 und August 2013 führten wir bei 110 Patienten eine laparoskopische Sigma-/ Rektumresektion durch. 40 Patienten integrierten wir in eine Registerstudie. Die Absetzung des Sigmas/Rektums erfolgte sowohl laparoskopisch als auch im offenen OP-Abschnitt durch einen winkelbaren Longitudinalendostapler. 20 Patienten wurden nach der herkömmlichen Staplermethode behandelt. Weitere 20 Patienten in der „2-Phasenstaplertechnik“: Primäre Kompression des Gewebes (15 sec.), Sequestrierung von Gewebsflüssigkeit mit konsekutiver Verringerung des Volumens, Wiedereröffnen des Stapler und „Nachfassen“, wodurch sich in dieser zweiten Phase noch weitere 1-2 cm Gewebe in das Magazin integrieren lassen.

Ergebnisse: In der 2-Phasenstaplertechnik benötigten wir im konventionellen Verfahren im Schnitt 2,0 Staplermagazine, laparoskopisch 1,3 Magazine pro Absetzung. Nach retrospektiver Aufarbeitung unserer Eingriffe konnte nach Einführung der neuen 2-Phasenstaplertechnik eine Reduktion der Klammermagazine um 30% erreicht werden. Durch subtile Präparation und die 2-Phasenstaplertechnik kann ein sicherer Absetzungsrand und eine Einsparung von Staplermagazinen von durchschnittlich 1,6 auf 1,2 Magazine pro Absetzung erreicht werden. Die Dissektionsstrecke wird verkürzt. Die Komplikationsrate postoperativ, insbesondere bezüglich Anastomoseninsuffizienzen ist in unserer Analyse gleichwertig gut.

Schlussfolgerung: Durch subtile Präparation und die von uns entwickelte 2-Phasenstaplertechnik lassen sich bei der laparoskopischen und offen Sigma-/Rektumchirurgie exzellente Ergebnisse erzielen und 30% Staplermagazine einsparen. Ein unabhängiger Risikofaktor für Anastomoseninsuffizienzen (Anzahl der Staplermagazine) ist reduziert.

Die beschriebene 2-Phasenstaplertechnik ist nach unserem Ermessen auch auf andere Operationen mit Staplereinsatz übertragbar.