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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Hämorrhoidal-Arterien-Ligatur (HAL) und Recto-Anal-Repair (RAR), die minimal invasive Hämorrhoidenoperation im ambulanten Bereich. Ergebnisse aus der eigenen Praxis

Meeting Abstract

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  • Johanna Pedall - Private Chirurgie am Dom, Privatpraxis, München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch539

doi: 10.3205/16dgch539, urn:nbn:de:0183-16dgch5394

Published: April 21, 2016

© 2016 Pedall.
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Text

Einleitung: Das Hämorrhoidalleiden ist für die meisten Patienten mit Schamgefühl, chronischer Symptomatik und einer weit verbreiteten Angst vor einem operativen Eingriff verbunden. Mit Erzählungen von blutigen, schmerzhaften Eingriffen mit langen Genesungsprozessen und unnötigen Krankenhausaufenthalten werden die Betroffenen oft konfrontiert. Die minimal invasive Ops `HAL und RAR` kennen die Wenigsten. HAL und RAR wird bei Patienten bei Hämorrhoidalleiden Grad I-III ambulant in unserer chirurgischen Privatpraxis seit 2012 durchgeführt und erzielt bis heute sehr gute Ergebnisse.

Material und Methoden: In dem Zeitraum von 10/2012 bis 7/2015 wurde insgesamt bei 108 Patienten mit Hämorrhoiden Grad I-III die HAL und RAR Op ambulant in unserer Privatpraxis durchgeführt. Die Indikation stellten wir bei der proktoskopischen Untersuchung.

Postoperativ wurden alle Patienten mit einem anonymen Befragungsbogen kontaktiert, wobei wir von n=49 (34w, 15m) Patienten eine Rückmeldung erhielten. Das Durchschnittsalter dieser Patientengruppe lag bei Frauen 47a (28-67), bei Männern 55a (33-74). Erfragt wurden die präoperativen Beschwerden: intraanaler Juckreiz, perianale Blutung, intraanale Schmerzen, Länge der Beschwerdesymtomatik in Monaten, Alter, Geschlecht, postoperative Schmerzen (VAS), postoperative Blutungen, Länge der Arbeitsunfähigkeit, Zufriedenheit mit dem postoperativen Ergebnis, Empfehlung der Op-Technik, Kostenübernahme durch die KV.

Ergebnisse: Präoperativ klagten 14 der 49 befragten Patienten über einen intraanlen Juckreiz, 18 über perianale Blutungen, 14 über permanenente intraanale Schmerzen. Im Durchschnitt litten die Patienten 39 (0-120) Monate an ihren Beschwerden. 4 Patientne hatten das Hämorrhoidalstadium Grad I-II, 45 Patienten II-III.

Postoperativ wurde im Durchschnitt eine Schmerzsymptomatik von 4,5 (VAS, 0-10) angegeben, die Schmerzen haben im Durchschnitt 1,5 (0-7) Tage angehalten und waren nur bei einem Patienten medikamentös schwer behebbar.

Im Durchschnitt lag die Arbeitsunfähigkeit bei 5,8(1-30) Tagen, postoperative Blutungen beim Stuhlgang bei 5,8 (1-21)

Tagen. Mit dem postoperativen Ergebnis waren 3 Patienten unzufrieden, 4 teilweise zufrieden, 42 Patienten sehr zufrieden. Bei 36 Patienten wurden die Op-Kosten von der KV im vollen Umfang übernommen, bei 11 teilweise, 2 Patienten waren Selbstzahler.

Schlussfolgerung: In unserer ambulanten Privatpraxis haben n=49 Patienten, die mit der minimal invasiven HAL und RAR Technik bei Hämorrhoidalleiden Grad I-III operiert wurden, an unserer anonymen Befragung teilgenommen. Dabei waren 86% der Patienten mit dem Operationsergebnis sehr zufrieden und beschwerdefrei, 8% teilweise zufrieden, 6% unzufrieden. Die präoperativen Beschwerden wie Juckreiz, anale Schmerzen, Blutungen waren behoben. Die postoperative Schmerzsymptomatik konnte gut medikamentös behoben werden. Postoperative Blutungen bei Stuhlgang sistierten schnell.

In Anbetracht der schnellen Beschwerdefreiheit und postoperativen Zufriedenheit der Patienten, der sehr kurzen Arbeitsunfähigkeit, damit ökonomischer Relevanz, halten wir die Op-Technik HAL und RAR für ein sehr gutes Verfahren der Hämorrhoidenoperation bei Grad I-III.

Die Nachkontrollen werden bis dato durchgeführt, so dass über eine mögliche Rezidivrate noch keine Aussage zu machen ist. Bis heute sind die meisten Patienten mit dem operativen Ergebnis sehr zufrieden. Zu erwähnen ist, dass diejenigen, die unzufrieden waren, die Kosten des Eingriffs seitens der KV nur teilweise erstattet bekommen haben.