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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Die Smoldering-Divertikulitis – eine gute Indikation zur minimal-invasiven Sigamresektion

Meeting Abstract

  • Andreas Rink - Klinikum Leverkusen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Leverkusen, Deutschland
  • Maria Eleni Nousinanou - Klinikum Leverkusen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Leverkusen, Deutschland
  • Boris Vestweber - King Edwards VII Memorial Hospital, Hamilton, Bermuda, United Kingdom
  • Claudia Paul - Klinikum Leverkusen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Leverkusen, Deutschland
  • Karl-Heinz Vestweber - Klinikum Leverkusen, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Thoraxchirurgie, Leverkusen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch538

doi: 10.3205/16dgch538, urn:nbn:de:0183-16dgch5381

Published: April 21, 2016

© 2016 Rink et al.
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Text

Einleitung: Die Operationsindikation bei der chronisch-rezidivierenden unkomplizierten Sigmadivertikulitis ist umstritten. Dies gilt auch für solche Verlaufsformen, die durch häufige Rezidive und eine kurzes Intervall zwischen den Schüben gekennzeichnet sind und vielfach unter dem Begriff „Smoldering-Diverticulitis“ beschrieben werden. Das Ziel der vorliegenden Arbeit bestand im Vergleich der Ergebnisse der Operation von Patienten mit Smoldering-Divertikulitis mit solchen, bei denen eine klassische OP-Indikation bestand.

Material und Methoden: Seit Juli 2009 wurden alle Patienten mit einer minimal-invasiv (single incision) intendierten Sigamresektion in einer prospektiven Datenbank erfasst in der neben allen Daten zum operativen und perioperativen Verlauf und auch die anamnestischen Daten zur Krankengeschichte erfasst wurden. Weiterhin erfolgte die Messung der Lebensqualität präoperativ und 6 Monate postoperativ mit Hilfe des Gastrointestinalen Lebensqualitätsindex (GLQI) nach Eypasch. Als Smoldering Divertikulitis wurden solche Patienten mit einer chronisch-rezidivierenden Divertikulitis (Stadium III) definiert, die innerhalb von 12 Monaten mindestens 2x wegen der Divertikulitis stationär lagen und bei denen das Zeitintervall zwischen zwei aufeinander folgenden Schüben weniger als 3 Monaten betrug (Gruppe 1). Als Kontrollgruppe dienten Patienten bei denen sich die OP-Indikation aus dem computertomographischen Nachweis einer gedeckten oder freien Perforation (Stadium IIB und IIC) ergab.

Ergebnisse: Aus der 392 Patienten umfassenden Datenbank erfüllten 47 die o.g. Kriterien der Smoldering Divertikulitis während 133 Patienten wegen einer freien (N=5) oder gedeckten Perforation (N=128) operiert wurden. Beide Gruppen waren Vergleichbar bezüglich Alter Geschlechtsverteilung, BMI, Co-Morbidität, ASA-Score, OP-Dauer und OP-Dauer. Es gab keinen signifikanten Unterschied in der Morbidität, wobei die Inzidenz von Anastomoseninsuffizienzen mit 1/47 (2.1%) in Gruppe 1 etwas geringer als in der Kontrollgruppe (8/133 (6%), p=0.2939) und eine etwas geringere Konversionsrate (2/47 (2.1%) vs. 17/133 (12.8%) (p=0,10)). Die mediane Liegedauer war mit 7 (4-29) Tagen in Gruppe 1 signifikant niedriger als in Gruppe 2 (8 (3-34) Tage, p=0.023). Die präoperative Lebensqualität war in Gruppe 1 tendenziell schlechter als in Gruppe 2 (GLQI global 107 (44-142) vs. 98.5 (50-128), p=0.241). In beiden Gruppen kam es zu einer signifikanten Verbesserung der Lebensqualität ((p=0.013 (Gr.1) und p=0.024 (Gr. 2)) auf einen identischen Median des globalen GLQI von 113 Punkten nach 6 Monaten.

Schlussfolgerung: Die laparoskopische Sigmaresektion bei Smoldering-Divertikulitis hat bei tendenziell niedrigerer Morbidität einen mindestens gleichen positiven Effekt auf die Lebensqualität wie die Resektionen bei klassischer OP-Indikation.