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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Therapie des Neuromschmerzes durch autologes Dermisgraft

Meeting Abstract

  • Bassem Daniel Mikhail - BG-Universitätskliniken Bergmannsheil, Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, Bochum, Deutschland
  • Christoph Wallner - BG-Universitätskliniken Bergmannsheil, Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, Bochum, Deutschland
  • Tobias Hirsch - BG-Universitätskliniken Bergmannsheil, Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, Bochum, Deutschland
  • Björn Behr - BG-Universitätskliniken Bergmannsheil, Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, Bochum, Deutschland
  • Jonas Kolbenschlag - BG-Universitätskliniken Bergmannsheil, Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, Bochum, Deutschland
  • Marcus Lehnhardt - BG-Universitätskliniken Bergmannsheil, Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, Bochum, Deutschland
  • Adrien Daigeler - BG-Universitätskliniken Bergmannsheil, Klinik für Plastische Chirurgie und Schwerbrandverletzte, Bochum, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch526

doi: 10.3205/16dgch526, urn:nbn:de:0183-16dgch5263

Published: April 21, 2016

© 2016 Mikhail et al.
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Text

Einleitung: Posttraumatische Neurome verursachen eine schmerzhafte Hypersensitivität, die die Funktionalität der Extremität trotz guter sonstiger Rekonstruktionsergebnisse bezüglich Sehnennaht oder Osteosynthese stark beeinträchtigen kann. 20-30% sind therapieresistent und rezidivieren. Die operative Behandlung mittels Nervenrückkürzung, Verödung, Ligatur oder Verlagerung in Muskel oder Knochen liefert nach optimistischen Untersuchungen lediglich in 65% bis 81% ein zufriedenstellendes Ergebnis.

Die Ummantelung des Nerven nach Neurolyse oder Neuromexzision mit autologem dermalem, deepithelisiertem Gewebe ist eine Alternative, zu der bisher klinische Daten kaum vorliegen. Die Hypothese besagt, dass bei Kontakt der aussprossenen Nervenfasern nach Kontakt mit der Dermis (dem zu erreichenden Erfolgsorgan des sensiblen Nerven) das Wachstum eingestellt wird.

Material und Methoden: Wir therapierten in einer Pilotstudie 17 (Rezidiv-)Neurom-Patienten mit Neurolyse bzw. Neuromexzision und konsekutiver Ummantelung mit autologem Dermistransplantat.

Verletzungsmechanismus, Lokalisation und Zeitpunkt der Operation werden verglichen. Dauer der Arbeitsunfähigkeit, Einnahme von Analgetika sowie die Schmerzreduktion auf der visuellem Analogskala (VAS) präoperativ, postoperativ und nach über 30 Tagen wurden dokumentiert.

Ergebnisse: Bei 87% der Patienten zeigte sich eine Reduktion des Schmerzens. In Ruhe eine Reduktion des VAS um -2,3 (KI +/-1,3, p-Wert <0,05), bei Belastung um -1,6 (KI +/- 1,0, p-Wert >0,05) und beim Beklopfen um -2,9 ( KI +/-1,4, p-Wert <0,05). Bei 11 von 14 Patienten konnte die Analgetika-Dauermedikation beendet werden, mussten keine Analgetika mehr regelmäßig einnehmen.

Schlussfolgerung: Die autologe dermale Ummantelung nach Neuromresektion ist eine wenig aufwändige alternative Behandlungsmöglichkeit von Neuromen mit gutem Ergebnis, insbesondere bei therapierefraktärem Neuromschmerz. Weitere Kontrolluntersuchungen an größeren Kollektiven mit längerem Nachuntersuchungszeitraum werden diese Aussage noch stärken müssen.