Article
Unterschiedliche Nervenleitgeschwindigkeiten des Nervus laryngeus recurrens und des Nervus vagus
Search Medline for
Authors
Published: | April 21, 2016 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Das intraoperative Neuromonitoring (IONM) bei Schilddrüseneingriffen hat in den letzten Jahren an großer Akzeptanz gewonnen und bildet eine wichtige Ergänzung zum Goldstandard der visuellen Darstellung des Nervus laryngeus recurrens. Beurteilungsgrößen des IONM sind Amplitude und Nervenleitgeschwindigkeit (NLG). Ziel war es, im Rahmen von elektiv stattfindenden Schilddrüsenoperationen Standards der NLG zu erheben, um Vergleichswerte für pathologische Werte zu generieren.
Material und Methoden: Die Nervenleitgeschwindigkeit wurde bei 35 Patienten (27 Frauen, 8 Männer) sowohl am Nervus laryngeus recurrens als auch am Nervus vagus beidseits gemessen. Dabei wurde ein 3D-Navigationsmessgerät eingesetzt. Die Patienten wurden präoperativ über die Messungen aufgeklärt und gaben Ihre schriftliche Einwilligung. Das mediane Alter lag bei 53,1 Jahren (zwischen 13 bis 85 Jahren). Die Bestimmung der ortsaufgelösten NLG erfolgt mittels der gemessenen Latenzzeiten des Neuromonitoring-Gerätes und der genauen örtlichen Bestimmung der Messpunkte entlang des Nerven mit dem Navigationsgerät.
Ergebnisse: Die durchschnittliche Nervenleitgeschwindigkeit mit Standardabweichung des linken Nervus laryngeus recurrens liegt bei 30,0 +/- 22,6 mm/ ms und des linken Nervus vagus bei 29,5 +/- 23,8 mm/ ms. Auf der rechten Seite liegt der Nervus laryngeus recurrens bei durchschnittlich 22,9 +/- 29,2 mm/ ms. Der Nervus vagus rechts liegt bei 25,3 +/- 29,7 mm/ ms. Der Mittelwert aller Messungen lag bei 26,9 +/- 26,3 mm/ ms.
Schlussfolgerung: Die Messungen der Nervenleitgeschwindigkeit zeigten zuverlässige und stabile Ergebnisse, die als Basis für weitere Untersuchungen genutzt werden können. Standardwerte bzw. Normwerte können als Grundlage genutzt werden, um pathologische Abweichungen intraoperativ besser klassifizieren zu können. Das höhere Ziel ist eine Minimierung von intraoperativen Recurrensläsionen und damit eine Ökonomisierung der postoperativen Folgekosten zu erreichen.