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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Ergebnisse der infrainguinalen Bypasschirurgie bei kritischer Extremitätenischämie – Das CRITISCH-Register

Meeting Abstract

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  • Reinhart T. Grundmann - DIGG, Deutsche Gesellschaft für Gefäßchirurgie und Gefäßmedizin, Burghausen, Deutschland
  • Giovanni Torsello - Universitätsklinikum Münster, Klinik für Vaskuläre und Endovaskuläre Chirurgie, Münster, Deutschland
  • Theodosios Bisdas - Universitätsklinikum Münster, Klinik für Vaskuläre und Endovaskuläre Chirurgie, Münster, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch440

doi: 10.3205/16dgch440, urn:nbn:de:0183-16dgch4400

Published: April 21, 2016

© 2016 Grundmann et al.
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Einleitung: Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, die Ergebnisse der peripheren Bypasschirurgie bei Patienten mit kritischer Extremitätenischämie (CLI) in Abhängigkeit von der Lokalisation des distalen Anschlusses und vom verwendeten Prothesenmaterial zu überprüfen.

Material und Methoden: In dem CRITISCH-Register wurden 1200 Patienten mit CLI prospektiv erfasst, darunter 284 Patienten mit peripherem Bypass. Es handelte sich um 75 Patienten mit Bypässen oberhalb des Knies (Gruppe 1), 80 Patienten mit Bypässen unterhalb des Knies (Gruppe 2) und 129 krurale / pedale Bypässe (Gruppe 3). 159 Venenbypässen standen 125 Kunststoffbypässe gegenüber. Das Alter der Patienten betrug im Mittel 71 Jahre

Ergebnisse: Patienten der Gruppe 1 hatten einen günstigeren postoperativen Verlauf als die der anderen Gruppen (komplikationslos 76,0% vs.58,7% bzw. 58,9 % in Gruppe 2 und 3). Im Gesamtkrankengut verlief der Eingriff bei 180 von 284 Patienten (63,4%) ohne Komplikationen, bei 236 von 284 (83,1%) Patienten war der Bypass bei Entlassung offen. Patienten über 80 Jahre waren verstärkt komplikationsgefährdet, sie zeigten in 51,5% der Fälle einen komplikationslosen Verlauf verglichen mit Patienten unter 80 Jahren in 67% der Fälle. Das gleiche galt für Rutherford 6 (58,3% komplikationslos) vs. Rutherford 4 (70,8% komplikationslos) und Patienten mit (57,6% komplikationslos) und ohne vorausgegangenen Gefäßeingriff (69% komplikationslos). Bei den Bypassoffenheitsraten zum Zeitpunkt der Entlassung fanden sich die größten Unterschiede zwischen Rutherford 6 (69,4% offen) vs. Rutherford 4 (88,9% offen) und dem run-off (kein Abflussgefäß vs. 1 Abflussgefäß: Bypass offen in 64,5% vs. 85,8% der Fälle). Im Follow-up nach 1 Jahr war das amputationsfreie Überleben der Patienten mit Bypässen oberhalb des Knies signifikant besser als bei Patienten mit weiter distal gelegenen Anastomosen. Bei Anschlüssen unterhalb des Knies zeigten Patienten mit Venenbypässe mit 76% ein signifikant (p <0,09) besseres amputationsfreies Überleben als Patienten mit Kunststoffprothesen (dort 52%).

Schlussfolgerung: Die Ergebnisse des CRITISCH Registers zeigen, dass Patienten mit CLI durchaus längerfristig von einem peripheren Bypass profitieren können, speziell wenn ein Venenbypass angelegt wird. Kritisch ist die Situation für Patienten über 80 Jahre, Patienten mit Rutherford 6 und Patienten ohne jeden offenen run-off.