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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Todesfälle nach Schilddrüsenoperation durch Streptokokken

Meeting Abstract

  • Sebastian Hofmeister - Kliniken-Essen-Mitte, Chirurgie und Zentrum für minimalinvasive Chirurgie, Essen, Deutschland
  • Beate Meier - Kliniken-Essen-Mitte, Chirurgie und Zentrum für minimalinvasive Chirurgie, Essen, Deutschland
  • Judith Deimel - Kliniken-Essen-Mitte, Chirurgie und Zentrum für minimalinvasive Chirurgie, Essen, Deutschland
  • Martin K. Walz - Kliniken-Essen-Mitte, Chirurgie und Zentrum für minimalinvasive Chirurgie, Essen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch351

doi: 10.3205/16dgch351, urn:nbn:de:0183-16dgch3516

Published: April 21, 2016

© 2016 Hofmeister et al.
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Einleitung: Die Mortalität nach Schilddrüsenoperationen ist mit unter 1% außerordentlich gering. Wir berichten jedoch über zwei Todesfälle nach cervikalen Eingriffen.

Material und Methoden: Patientin 1: Bei einer 64-jährigen Patientin entwickelten sich am 2. postoperativen Tag nach Thyreoidektomie und Parathyreoidektomie starke Wundschmerzen mit sichtbarem Erythem im Wundbereich. Bei Anstieg der Retentionsparameter, respiratorischer Partialinsuffizienz und Tachyarrhythmia absoluta war eine intensivmedizinische Behandlung notwendig. Bei rasch progredienter Rötung der Halswunde wurde eine Wundrevision durchgeführt. Es zeigte sich das Bild einer nekrotisierenden Fasziitis. Mikroskopisch konnten massenhaft Streptokokken im Wundabstrich nachgewiesen werden. Die Patientin verstarb am 6. postoperativen Tag im septischen Multiorganversagen.

Patientin 2: Eine gesunde 41-jährige Patientin entwickelte 12 Stunden nach Hemithyreoidektomie rechts grippale Symptome mit Temperaturen um 38°C. 29 Stunden postoperativ wurde die Patientin mit Tachypnoe, Tachykardie und Hypotonie sowie ansteigenden Retentionsparametern auf der Intensivstation intubiert und hämofiltriert. Nach Öffnung der scheinbar unauffälligen Wunde konnten massenhaft Streptokokken nachgewiesen werden. Daraufhin erfolgte ein sofortiges radikales Debridement. Trotz intensivmedizinischer Maximaltherapie verstarb die Patientin am 3. postoperativen Tag im septischen Multiorganversagen.

Ergebnisse: Beide Patienten sind an den Folgen einer Streptokokkensepsis im Multiorganversagen verstorben. Als erstes Symptom zeigte sich ein rasch progredientes Nierenversagen mit raschem Kreatininanstieg. Es war lediglich eine diskrete Rötung der Wunden zu beobachten.

Schlussfolgerung: Aufgrund dieser Erfahrungen führten wir für alle cervicalen operativen Eingriffe eine Antibiotikaprophylaxe ein.