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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Aneurysma der Arteria brachialis bei einem vier Monate alten Mädchen – chirurgisches Vorgehen und histologische Zuordnung

Meeting Abstract

  • Paul Anegroaie - Universitätsklinikum Jena, Klinik für Kinderchirurgie, Jena, Deutschland
  • Chris Heinick - Universitätsklinikum Jena, Klinik für Kinderchirurgie, Jena, Deutschland
  • Hans-Joachim Mentzel - Universitätsklinikum Jena, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie / Sektion Kinderradiologie, Jena, Deutschland
  • Iver Petersen - Universitätsklinikum Jena, Institut für Pathologie, Jena, Deutschland
  • Ivo Leuschner - Universitätsklinikum Schleswig-Holstein, Campus Kiel, Institut für Pathologie / Sektion Kinderpathologie, Kiel, Deutschland
  • Marian Eulitz - SRH Waldklinikum Gera, Kinder- und Jugendmedizin, Neonatologie, Gera, Deutschland
  • Felicitas Eckoldt - Universitätsklinikum Jena, Klinik für Kinderchirurgie, Jena, Deutschland
  • Jürgen Zanow - Universitätsklinikum Jena, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie, Jena, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch344

doi: 10.3205/16dgch344, urn:nbn:de:0183-16dgch3447

Published: April 21, 2016

© 2016 Anegroaie et al.
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Text

Einleitung: Spontane periphere arterielle Aneurysmen im Säuglingsalter sind eine absolute Rarität. Lediglich kasuistisch beobachtet sind diese auf eine traumatische Genese zurückzuführen (Bahcivan 2009).

Material und Methoden: Wir berichten über ein vier Monate altes, sonst gesundes Mädchen, welches plötzlich eine Schwellung der Ellenbeuge aufwies, ohne dass ein Trauma bestanden hatte. Die indolente Schwellung wurde von den Eltern des Kindes binnen eines Tages ärztlich vorgestellt und imponierte klinisch als peripheres arterielles Aneurysma. In der dopplersonografischen Untersuchung zeigte sich ein fusiformes Aneurysma der Arteria brachialis. Eine Ganzkörper-Angio-MRT zum Ausschluss weiterer Aneurysmen wurde durchgeführt. Die Operationsindikation fußte auf der Diagnose eines Aneurysmas der Arteria brachialis um Komplikationen wie eine Minderdurchblutung des Armes zu verhindern zumal eine deutliche Größenzunahme und ein wandständiger Thrombus in der Kontrolluntersuchung am Folgetag nachgewiesen wurde.

Ergebnisse: Intraoperativ zeigte sich ein Aneurysma der Arteria brachialis ohne Anhalt für entzündliche oder weitere makroskopische Auffälligkeiten. Nach Resektion des Aneurysmas erfolgte der arterielle Ersatz durch die Interposition des benachbarten Abschnittes der Vena basilica. Motorik, Sensibilität und Durchblutung des Unterarmes und der Hand waren zu jedem Zeitpunkt intakt. In der histologischen Untersuchung zeigte sich ein Aneurysma auf der Grundlage einer tumorösen Veränderungen mit Zeichen einer intravaskulären Myofibromatose.

Schlussfolgerung: Die Entität einer intravasculären Myofibromatose bei Kindern ist außerordentlich selten. Die intravasculäre Myofibromatose in Assoziation mit Aneurysmen ist bislang nur einmalig publiziert worden (Brasseur 2010). Beim Auftreten von Aneurysmen im Kindesalter ist eine Ganzkörper-Angio-MRT zum Ausschluss weiterer Aneurysmen indiziert. Die Prognose bei o.g. histologischer Diagnose ist gut. Weitere therapeutische Konsequenzen neben der Resektion des Aneurysmas bestehen nicht.