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Modische Tattoos – trendiges Accessoire oder gesundheitliches Risiko?
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Published: | April 21, 2016 |
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Einleitung: Bösartige Hauterkrankungen sind insgsamt auf dem Vormarsch. In der wissenschaftlichen Literatur gibt es bis dato nur wenige Fallberichte, welche sich mit Entstehung von malignen Hautveränderungen nach Tattowierung beschäftigen. Die Prävalenz von tattoowierten Individuen in Europa wird derzeit auf 10% geschätzt - eine Steigerung von bösartigen Hauterkrankungen nach erfolgter Tattowierung ist demnach für die Zukunft zu erwarten.
Material und Methoden: Im Rahmen dieser Arbeit untersuchen wir alle bis dato in Pubmed wissenschaftlich veröffentlichten Patientenfälle, bei denen maligne Hautveränderungen (Plattenepithelkarzinom, Basaliom und malignes Melanom) nach stattgehabter Tattowierung aufgetreten sind. Dabei werden Art der bösartigen Hautveränderung, auslösender Tattoofarbstoff, der zugrundeliegende Pathomechanismus, Zeit des Auftretens der Hautveränderungen nach Tattowierung, Komorbiditäten und abschließende chirurgische Sanierung ausgewertet. Zudem erfolgt die dezidierte Demonstration eines entsprechenden Patientenfalls.
Ergebnisse: Insgesamt handelt es sich bei dem Auftreten von bösartigen Hautveränderungen immer noch um eine seltene Nebenwirkung bei Zustand nach Tattoowierung – aber der Übergang zwischen einer reaktiven Hautreaktionen - hervorgerufen durch den eingebrachten Tattoofarbstoff - und einer malignen Entartung ist oft fließend. Besonders rote Farbstoffe scheinen neben den weitverbreiten schwarzen Tattoofarben vermehrt bösartige Hauterkrankungen zu triggern. Zudem scheint sich mit der Zeit die Dauer nach Noxenkontakt und Entwicklung einer bösartigen Hautveränderung zu verkürzen. In den meisten Fällen wurde im Rahmen der chirurgischen Sanierung eine R0-Resektion herbeigeführt und eine Defektdeckung mittels Spalthauttransplantation herbeigeführt.
Schlussfolgerung: Das Auftreten von bösartigen Hauterkrankungen nach erfolgter Tätowierung ist eine seltene aber gravierende Nebenwirkung - demnach sollte die Entstehung von Hautkrebs in die Liste von kutanen Komplikationen nach Tätowierung aufgenommen werden. Eine genauere Überprüfung der verwendeten Tattoofarbstoffe im Bezug auf Kanzerogenität wäre demnach empfehlenswert.