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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Gigantomastie – Operatives Management und retrospektive Analyse von 190 Reduktionsplastiken in 5 Jahren

Meeting Abstract

  • Andreas Wolter - Kaiserswerther Diakonie - Florence Nightingale Krankenhaus, Plastische und Ästhetische Chirurgie, Düsseldorf, Deutschland
  • Till Scholz - Kaiserswerther Diakonie - Florence Nightingale Krankenhaus, Plastische und Ästhetische Chirurgie, Düsseldorf, Deutschland
  • Jens Diedrichson - Kaiserswerther Diakonie - Florence Nightingale Krankenhaus, Plastische und Ästhetische Chirurgie, Düsseldorf, Deutschland
  • Andreas Arens-Landwehr - Kaiserswerther Diakonie - Florence Nightingale Krankenhaus, Plastische und Ästhetische Chirurgie, Düsseldorf, Deutschland
  • Jutta Liebau - Kaiserswerther Diakonie - Florence Nightingale Krankenhaus, Plastische und Ästhetische Chirurgie, Düsseldorf, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch329

doi: 10.3205/16dgch329, urn:nbn:de:0183-16dgch3296

Published: April 21, 2016

© 2016 Wolter et al.
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Text

Einleitung: Patientinnen mit Gigantomastie leiden auf Grund der extremen Brustgröße in besonderem Maße an den typischen Beschwerden wie Nacken- und Rückenschmerzen, Wirbelsäulenfehlhaltung sowie einschnürenden BH-Trägern. Die Ribeiro-Technik stellt eine sehr gut etablierte Standardtechnik zur Mammareduktionsplastik dar. Ziel der Studie war eine retrospektive Analyse von Patientinnen mit Gigantomastie hinsichtlich der Komplikations- und Korrekturhäufigkeit sowie der Patientenzufriedenheit.

Material und Methoden: Im Zeitraum von 01/2009 – 12/2014 erfolgten 992 Mammareduktionen bei 505 Patientinnen. 190 Mammareduktionen (19,1 %) bei 114 Patientinnen (22,5 %) erfüllten das Einschlusskriterium der Gigantomastie (Resektionsgewicht >1000 g). In allen Fällen wurde die Technik nach Ribeiro mit medioapikaler Mamillenstielung und Bildung eines inferioren dermoglandulären Läppchens angewandt. Es erfolgte eine retrospektive Untersuchung bezüglich Komplikationen und der Notwendigkeit von Korrekturoperationen. Zusätzlich wurde die Patientenzufriedenheit im Rahmen der Verlaufsuntersuchungen evaluiert.

Ergebnisse: Das Resektionsgewicht lag im Mittel bei 1373,8 (1000-2472) Gramm, die OP-Dauer im Mittel bei 125,9 (69-230) Minuten, das Alter im Mittel bei 42,8 (17-71) Jahren, die Verweildauer im Mittel bei 4,6 (2-10) Tagen, der BMI im Mittel bei 29,0 (19-39,7) kg/m2, der Mamillen-Jugulum-Abstand lag im Mittel bei 34,7 (27-47) cm, die BH-Größe reichte von 80D – 110K. In drei Fällen (1,6 %) wurden die Brustwarzen frei transplantiert. In zwei Fällen (1,1 %) zeigte sich eine postoperative Nachblutung. Sechs Fälle (3,2 %) zeigten eine komplette, ein Fall (0,1 %) eine partielle MAK-Nekrose. Dog-ear-Korrekturen waren in 34 Fällen (17,9 %) notwendig. Alle Patientinnen zeigten eine deutliche Symptomverbesserung und Beschwerdefreiheit sowie eine hohe Zufriedenheit mit dem ästhetischen Ergebnis.

Schlussfolgerung: Die Ribeiro-Technik stellt eine gut etablierte vielseitig einsetzbare Standardtechnik dar, die reproduzierbare Ergebnisse hoher Qualität liefert. Bei Patientinnen mit Gigantomastie bietet dieses Verfahren eine ebenso verlässliche wie komplikationsarme Möglichkeit zur Mammareduktion. Die Patientinnen zeigen insgesamt eine deutliche Verbesserung hinsichtlich der klinischen Beschwerdesymptomatik bei hoher Zufriedenheit mit dem ästhetischen Ergebnis.