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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Das mesenteriale Lymphangiom im Säuglingsalter – ein interessanter Fall

Meeting Abstract

  • Carolin Ursula Götz - Universitätsmedizin Greifswald, Kinderchirurgie, Greifswald, Deutschland
  • Ammar Alazki - Universitätsmedizin Greifswald, Kinderchirurgie, Greifswald, Deutschland
  • Thomas Hirsch - Universitätsmedizin Greifswald, Kinderchirurgie, Greifswald, Deutschland
  • Winfried Barthlen - Universitätsmedizin Greifswald, Kinderchirurgie, Greifswald, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch271

doi: 10.3205/16dgch271, urn:nbn:de:0183-16dgch2716

Published: April 21, 2016

© 2016 Götz et al.
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Einleitung: Das intraabdominale Lymphangiom, eine seltene kongenitale Malformation, betrifft zumeist Kinder unter dem 15. Lebensjahr. Es ist im Dünndarmmesenterium, der Mesenterialwurzel, dem Mesocolon transversum und dem Omentum lokalisiert. Klinisch imponiert es insbesondere durch eine abdominelle Distension und Schmerzen. Zu den Komplikationen zählen Einblutungen, Perforationen und Infektionen. Als Therapie der Wahl gilt die möglichst radikale Resektion. Die Prognose ist günstig.

Material und Methoden: Es erfolgte die Evaluation eines Patientenfalls das mesenteriale Lymphangiom betreffend. Dieses war im Rahmen der Hüftsonographie im Alter von 4 Tagen als paravesikal rechts gelegene, multizystische Formation aufgefallen. Im Alter von 9 Wochen erfolgte die Teilresektion aufgrund einer deutlichen Größenprogredienz. Intraoperativ zeigten sich im Mesenterium des terminalen Ileums multiple flüssigkeits- und lymphgefüllte Zysten unterschiedlicher Größe, welche die Mesenterialgefäße ummauerten und der Darmwand anhafteten. Beschriebene Zysten erstreckten sich über eine Länge von ca. 40cm und endeten ca. 10cm proximal des Ileocaecalpols.

Ergebnisse: Im dargestellten Fall konnte eine Darmteilresektion, wie sie in Fällen ähnlicher Morphologie zuvor beschrieben wurde, vermieden werden. Abzuwarten bleibt, ob das Lymphangiom aufgrund der unvollständigen Resektion rezidivieren wird. Entsprechende Rezidive wurden bisher in ca. 10% der Fälle beobachtet. Die Sklerotherapie mit OK 432 stellte in diesem Fall, aufgrund der hohen Anzahl kleinzystischer Strukturen, keine Alternative dar. Vorbehalten ist diese, großzystischen und insbesondere cerviko-fazialen Lymphangiomen, welche infolge ihrer Lokalisationen einer operativen Therapie erschwert zugänglich sind.

Schlussfolgerung: Auch im Falle sehr junger Patienten sollten bei entsprechender Größenprogredienz zeitnah operiert werden und im Rahmen der Initialtherapie eine darmerhaltende Resektion angestrebt werden, da dies Einschränkungen in der weiteren Entwicklung minimieren kann.