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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Wiederholte Zytoreduktive Chirurgie mit Hyperthermer Intraperitonealer Chemotherapie (HIPEC) bei der Behandlung der Peritonealkarzinose

Meeting Abstract

  • Nikolaos Vassos - Universitätsklinikum Erlangen, Chirurgische Klinik, Erlangen, Deutschland
  • Thomas Förtsch - Universitätsklinikum Erlangen, Chirurgische Klinik, Erlangen, Deutschland
  • Werner Hohenberger - Universitätsklinikum Erlangen, Chirurgische Klinik, Erlangen, Deutschland
  • Robert Grützmann - Universitätsklinikum Erlangen, Chirurgische Klinik, Erlangen, Deutschland
  • Roland Croner - Universitätsklinikum Erlangen, Chirurgische Klinik, Erlangen, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch228

doi: 10.3205/16dgch228, urn:nbn:de:0183-16dgch2284

Published: April 21, 2016

© 2016 Vassos et al.
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Text

Einleitung: Zytoreduktive Chirurgie (CRS) mit hyperthermer intraperitonealen Chemotherapie (HIPEC) hat das Überleben von Patienten mit Peritonealkarzinose verbessert. Peritonealkazinoserezidive können bei solchen Patienten entstehen. Unklar ist, ob diese Patienten von einer wiederholten CRS/HIPEC profitieren.

Material und Methoden: 93 CRS/HIPEC Prozeduren wurden in 85 Patienten während eines Zeitraums 2001-2013 durchgeführt und in einer retrospektiven Analyse untersucht. Art des Primarius, Peritoneal Cancer Index (PCI), CC-Score (Completenes of Cytoreduction), Morbidität, Mortalität und Follow-up wurden analysiert.

Ergebnisse: Bei sechs Patienten (7%) (M:F=1:5) wurde zum zweiten Mal eine CRS/HIPEC (mediane Intervallzeit: 24 Monate, Range: 6-60) durchgeführt. Die Entitäten des Primarius waren: peritoneales Mesotheliom (n=2), Ovarialkarzinom (n=1), Leiomyosarkom des Uterus (n=1), Adenokarzinom des Colons (n=1) und Adenokarzinom der Appendix (n=1). Bei den letzten zwei Patienten erfolgte eine dritte CRS/HIPEC, 25 und 36 Monate nach der zweiten Prozedur. Der mediane intraoperativ erhobene PCI war 14 während der ersten und 20 während der zweiten CRS/HIPEC. CC-0 Score erfolgte in allen ersten und in 67% der zweiten Prozeduren (CC-0: n=4; CC-1: n=2). CC-0 Score war möglich in allen dritten CRS/HIPEC-Prozeduren. Die postoperative 30-Tage Morbidität nach dem 2. CRS/HIPEC war 33% (16% bezüglich Grad III/IV Komplikationen) und es bestand keine postoperative Mortalität sowohl nach der 2. als auch nach der 3. CRS/HIPEC-Prozedur. Das mediane tumorfreie Überleben nach dem 2. CRS/HIPEC betrug 16 Monaten (Range, 4-30). Während eines medianen Follow-up von 72 Monaten (Range, 48-120) sind alle Patienten am Leben; fünf Patienten mit einem stabilen Krankheitsbild unter chemotherapeutischer Behandlung und ein Patient ohne Hinweis für ein Rezidiv.

Schlussfolgerung: In spezialisierten, erfahrenen Zentren können hoch ausgewählten Patienten von einer wiederholten CRS/HIPEC Prozeduren profitieren, denn die Morbiditätrate ist niedrig und der Krankheitsprogress kann kontrolliert werden. Das gesamte Überleben von solchen Patienten hängt vom CC-Score und der Biologie des Tumors ab und kann durch wiederholten CRS/HIPEC verbessert werden.