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Die Thüringer Ambulanz für Kinderschutz (TAKS) – medizinische und soziologische Perspektiven
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Published: | April 21, 2016 |
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Einleitung: Die Thüringer Ambulanz für Kinderschutz (TAKS) arbeitet seit 2006 an der Klinik für Kinderchirurgie des Universitäsklinikums Jena. Seit 2013 wird die Arbeit durch eine Soziologin koordiniert. Dies erbrachte neben einer erheblich gesteigerten Inanspruchnahme durch um Konsultation bittende Jugendämter auch eine Vertiefung und Veränderung der Sichtweise der Akteure. Das generierte Beratungs- und Schulungsangebot konnte so vertieft werden. Der Aspekt der Verknüpfung und gegenseitigen Beeinflussung der medizinischen und soziologischen Sichtweisen auf den Kinderschutz wird im folgenden betrachtet.
Material und Methoden: Die TAKS wird in jährlich mehr als 100 Fällen der vermuteten Kindeswohlgefährdung konsultiert. Die verschiedenen Aspekte der erhobenen Daten und das Datenniveau werden aus medizinischer und geisteswissenschaftlicher Sicht und unter Berücksichtigung der jeweiligen Betrachtungsweise dargestellt. Die Besonderheiten der Standpunkte und die Sinnhaftigkeit deren Synthese im Kinderschutz wird herausgearbeitet und diskutiert.
Ergebnisse: Kinderschutz und Kindesmisshandlung sind gesellschaftliche Phänomene, die in verschierdenen Berufsgruppen unterschiedliche Sichtweisen und Handlungsmuster hervorrufen. Sie sind mit eindimensionaler Betrachtungsweise nicht zu greifen. In der Synthese verschiedener Ansätze und der wechselwirkungsartigen Verknüpfung dieser liegt die Möglichkeit zur Erweiterung des Sichtfeldes und Verbesserung der Strukturen, die dem Kinderschutz verpflichtet sind.
Schlussfolgerung: Kinderschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe mit der umzugehen eines multidisziplinären Ansatzes bedarf.