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Bringt die neue 3D-Visualisierung mehr Sicherheit oder mehr Arbeitsplatzbelastung? – Erste Ergebnisse einer prospektiv-randomisierten Studie mit Refraktionsanalyse der Operateure
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Published: | April 21, 2016 |
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Einleitung: Laparoskopische Operationen sind wegen des geringeren Zugangstraumas, geringerer Schmerzen, geringerer Wundinfektionsrate und geringerer Narbenhernien der konventionellen Chirurgie überlegen. Unklar ist, ob durch eine zusätzliche dreidimensionale Visualisierung auch eine Verbesserung für den Operateur zu erwarten ist, und inwiefern sich die Lernerfahrung und Arbeitsplatzbelastungssituation durch diese Technologie verändert. Es ist bekannt, dass nach mehrstündigen 3D-Vorführungen ermüdungsbedingte Erschöpfungszustände auftreten. In der gerade startenden prospektiv- randomisierten Studie sollen erste Vor- und Nachteile der neuen Technologie identifiziert und analysiert werden.
Material und Methoden: Es werden n=400 Pat. mit minimal invasiven Operationen innerhalb von 1 Jahr in die monozentrische Studie eingeschlossen. Die 2D-Kontrollgruppe (n=200) erhält die gleiche intraoperative Prozedur wie die 3D-Interventionsgruppe (n=200). Die Operationen werden von Weiterbildungsassistenten und Fachärzten gleichermaßen durchgeführt. Folgende Daten werden erhoben: Biometrie des OP- Teams, inkl. Untersuchung des Tiefensehens (Refraktionsanalyse des bioptischen Sehens), Biometrie der Patienten und deren Erkrankungen, intraoperative Abläufe bei Indikatoroperationen, subjektive Arbeitsplatzbelastungssituation des OP-Teams mittels validiertem NASA- TLX Score, perioperative Komplikationen anhand der perioperativen Krankenaktendokumentation und Erfassung der Lernkurve der operativen Fertigkeiten.
Ergebnisse: Die Ergebnisse der Refraktionsanalysen zur Untersuchung der Operateure (2 männl, 4 weibl.; durchschnittl. Alter: 46±5,7 Jahre) zeigt, dass 3/6 Operateuren eine Korrektur für Nahsicht benötigen (Werte zwischen 0 und 1 Dioptrin) und alle eine Korrektur für Fernsicht (Werte zwischen -1 und 1.75 Dioptrin). 4 Operateure tragen keine Brille. Bei 3 dieser 4 ergab sich im Rahmen der Refraktionsanalyse die Empfehlung zu einer Sehhilfe. Beim Test zur Stereo-Sehschärfe zeigte sich bei einem Drittel der Operateure eine sehr gute, bei einem weiteren Drittel eine gute und bei dem letzten Drittel eine sehr schlechte Stereo-Sehschärfe. Beim Test auf Stereo-Sehgleichgewicht zeigte ein Operateur eine leichte seitliche Verschiebung der Objekte, was auf einen höheren Sehaufwand hindeutet. Die Fähigkeit zur Tiefenwahrnehmung ist unabhängig von den Dioptrinwerten.
Schlussfolgerung: Schon zu Beginn der Studie zeigt sich für einen Teil der Operateure eine große Heterogenität in den Ergebnissen der Refraktionsanalyse, so dass im Folgenden der Einfluss der Fähigkeit zur Tiefenwahrnehmung sowohl auf die Belastung als auch auf die Lernkurve bei 3D-Operationen spannend wird. Die unterschiedliche Fehlsichtigkeit kann im normalen Operationsalltag von allen Operateuren im 2D-Modus offensichtlich kognitiv kompensiert werden. Ob dies auch bei 3D-Operationen gilt, werden die weiteren Analysen zeigen.