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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Erste Erfahrungen mit der winkelstabilen Scaphoidplatte

Meeting Abstract

  • Ann-Katrin Dietl - Klinikum der Universität München LMU, Hand- und Plastische Chirurgie, München, Deutschland
  • Christine Hagen - Klinikum der Universität München LMU, Hand- und Plastische Chirurgie, München, Deutschland
  • Elias Volkmer - Klinikum der Universität München LMU, Hand- und Plastische Chirurgie, München, Deutschland
  • Elisabeth Haas - Klinikum der Universität München LMU, Hand- und Plastische Chirurgie, München, Deutschland
  • Riccardo Giunta - Klinikum der Universität München LMU, Hand- und Plastische Chirurgie, München, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch155

doi: 10.3205/16dgch155, urn:nbn:de:0183-16dgch1559

Published: April 21, 2016

© 2016 Dietl et al.
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Einleitung: Die Herbertschraube stellt aktuell den Goldstandard für die osteosynthetische Behandlung von Kahnbeinfakturen und Pseudarthrosen dar. In einigen Fällen kann jedoch mit der Doppelgewindeschraube keine ausreichend stabile Versorgung erreicht werden. Hierzu gehören mehfragmentäre Frakturen, speziell konfigurierte Pseudarthrosen oder Fälle, in denen die Herbertschraube keinen ausreichenden Halt hat. Mit der Entwicklung von speziellen winkelstabilen Platten für das Kahnbein steht nun eine Behandlungsalternative für diese schwierigen Fälle zur Verfügung.

Material und Methoden: Ab September 2014 versorgten wir innerhalb eines Jahres 17 Patienten mit einer winkelstabilen Scaphoidplatte. Von unseren Patienten waren 16 männlich und hatten einen Altersdurschnitt von 34 Jahren. Darunter waren 4 Pseudarthrosen, 4 Delayed-Unions und 9 Frakturen. Bei 8 Patienten verwendeten wir ein Spongiosatransplantat aus dem Beckenkamm. Die Implantation der Platte erfolgte über palmaren Zugang und die Operationszeit betrug im Durchschnitt 86 Minuten. Die gewünschte postoperative Ruhigstellung in einer Gipsscheine liegt bei 4-8 Wochen. Bisher kam es zu einer Metallentfernung 12 Monate postoperativ.

Ergebnisse: Im Durchschnitt erfolgte nach 19 Wochen eine standardisierte klinische Nachkontrolle, in der der Bewegungsumfang im Vergleich zu Gegenseite, die Griffstärke und der Spitzgriff, gemessen wurden. Neben Röntgen-und CT Kontrollen konnten durch Fragebögen das Schmerzniveau und die Zufriedenheit der Patienten festgehalten werden. Durch all diese Daten wurden die Scores nach DASH, Mayo und Green&O’Brien erhoben. Alle Frakturen und Pseudarthrosen heilten bis jetzt komplikationslos ab. Obwohl der Nachuntersuchungszeitraum bei den meisten der Patienten noch sehr kurz ist zeigt sich bereits eine sehr gute Beweglichkeit. Die Tendenz eines Bewegungsdefizits in der Flexion und Ulnaabduktion im Vergleich zur Gegenseite ist im frühen postoperativen Stadium zu erkennen.

Schlussfolgerung: Die ersten Erfahrungen mit der Platte zeigen, dass bei Scheitern der Herbertschraube die Plattenosteosynthese des Kahnbeins eine gute Rückzugsoption darstellt. Gleichzeitig ist die winkelstabile Scaphoidplatte aber auch eine gute primäre Option bei mehrfragmentären Frakturen oder der Humpback Deformität, da so einzelne Fragmente gezietl gefasst, stabilisiert und schließlich fixiert werden können.