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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Die pankreatikopleurale Fistel im Rahmen einer chronischen Pankreatitis – eine chirurgisch therapeutische Herausforderung

Meeting Abstract

  • Siegfried Sauseng - LKH Hochsteiermark / Standort Leoben, Chirurgie, Leoben, Austria
  • Thomas Niernberger - LKH Hochsteiermark / Standort Leoben, Chirurgie, Leoben, Austria
  • Michael Jürgen Themel - LKH Hochsteiermark / Standort Leoben, Chirurgie, Leoben, Austria
  • Sabine Elisabeth Gabor - LKH Hochsteiermark / Standort Leoben, Chirurgie, Leoben, Austria
  • Hans Rabl - LKH Hochsteiermark / Standort Leoben, Chirurgie, Leoben, Austria

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch140

doi: 10.3205/16dgch140, urn:nbn:de:0183-16dgch1403

Published: April 21, 2016

© 2016 Sauseng et al.
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Text

Einleitung: Die Entstehung einer Pankreatikopleuralen Fistel im Rahmen einer chronischen oder nekrotisierenden Pankreatitis ist ein äußerst seltenes Ereignis. Die Häufigkeit wird in der Literatur mit unter zwei Prozent angegeben.

Eine floride Fistel führt nicht zuletzt durch die enzymatische Aktivität der Pankreasamylase zu schwerwiegenden rezidivierenden Pleuritiden und Pleuraergüssen sowie in weitere Folge zu einer mediastinalen Mitbeteiligung. Diese wiederkehrenden schwerwiegenden thorakalen Infekte entfachen Ihrerseits die Pankreatitis von neuem.

Aufgrund dieses Pathomechanismus ist ein selbstlimitierender Verlauf unmöglich. Ebenso ist auch eine chirurgische Therapie nur eines Kompartiments ( Abdomen bzw. Thorax ) nicht ausreichend.

Material und Methoden: Anhand eines Fallbeispiels an unserer Abteilung sollen die Schwierigkeiten bei der chirurgischen Versorgung aufgezeigt werden und ein Lösungsmodell aufgezeigt werden.

Der Patient wurde aufgrund einer chron. Pankreatitis mit begleitendem linksseitigen Pleuraerguß vorgestellt. In der Bildgebung bestand der Verdacht einer Pankreatikopleuralen Fistel. Da der Patient ein beginnend septisches Zustandsbild zeigte wurde die OP Indikation gestellt.

Primär wurde der Patient Pankreaslinks – reseziert sowie Transversum – teilreseziert. Zeitgleich wurde eine linksseitige Thoraxsaugdrainage angelegt. Im weiteren Verlauf zeigte sich nach initialer Besserung des Zustandes erneut eine Sepsis mit einem linksseitigen Pleuraempyem. Daraufhin wurde ein Zwei - Höhleneingriff mit einerseits abdomineller Nekrektomie und Lavage und andererseits einer linksseitigen Dekortikation via Thorakotomie mit Anlage eines thorakalen VAC - Instill durchgeführt.

Ergebnisse: Mit diesem gemeinsamen viszeralchirurgisch/thoraxchirurgischen Vorgehen konnte letztendlich unter intensivmedizinischen Bedingungen die Situation zur Ausheilung gebracht werden.

Schlussfolgerung: Dieses Fallbeispiel zeigt anschaulich das ein einzeitiges chirurgisches Vorgehen nur den gewünschten Erfolg bringen kann wenn sowohl abdominell als auch thorakal ein radikal chirurgisches Vorgehen gewählt wird.