gms | German Medical Science

133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Pankreastransplantat-Überleben nach Pankreas-Retransplantation: Retrospektive Analyse der Ergebnisse eines Zentrums

Meeting Abstract

  • Lea Berger - Knappschaftskrankenhaus Bochum, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Bochum, Deutschland
  • Andreas Wunsch - Knappschaftskrankenhaus Bochum, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Bochum, Deutschland
  • Malwina Bialobrzecka - Knappschaftskrankenhaus Bochum, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Bochum, Deutschland
  • Peter Schenker - Knappschaftskrankenhaus Bochum, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Bochum, Deutschland
  • Richard Viebahn - Knappschaftskrankenhaus Bochum, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Bochum, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch109

doi: 10.3205/16dgch109, urn:nbn:de:0183-16dgch1098

Published: April 21, 2016

© 2016 Berger et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Einleitung: Nach Pankreastransplantation kann es durch verschiedene Komplikationen zu einem Verlust des Organs kommen. Eine Re-transplantation bietet hier eine therapeutische Option.

Material und Methoden: Im Zeitraum von 1994 bis 2014 wurden insgesamt 518 Pankreastransplantationen in unserem Zentrum durchgeführt. Bei 41 der Fälle handelt es sich um Zweit- (n=37) oder Dritt- (n=4) Transplantationen. Die Pankreas-Transplantatüberlebensdauer (GS) sowie die Überlebenszeit der Patienten (PS) wurde in der Gruppe der Ersttransplantationen mit der Gruppe der Retransplantationen verglichen. Zudem wurden die Gründe für den Pankreas-Transplantatverlust ermittelt.

Ergebnisse: Gründe für einen Transplantatverlust nach Ersttransplantation waren Thrombosen (n=14), chronische Rejektion (n=12), schwere Pankreatitis (n=3) und unbekannte Gründe (n=8) in jeweils 37,8%, 32,4%, 8,1% und 21,6% der Fälle. Nach Pankreaszweittransplantation kam es zu Thrombosen (n=2), akute und chronische Rejektion (n=4), schwere Pankreastitis (n=4), postoperative Blutung und Sepsis (n=10) oder ungeklärten Ursachen (n=2) in jeweils 9,5%, 14,3%, 19%, 47,6% und 9,5% der Fälle. Die mittlere Zeit bis zum Pankreasretansplantatverlust betrug 908 Tage, die mittlere Zeit zwischen Verlust und Retransplantation 586 Tage und zwischen erster und zweiter Transplantation 1463 Tage.

Die 1-, 3-, und 5- Jahres Überlebensrate in der Vergleichsgruppe nach Ersttransplantation lag bei der GS bei 79.7%, 77.4%, 73.2% und für die PS bei 96.1%, 93.1%, 91.2% entsprechend. Die 1-, 3- und 5-Jahres Überlebensrate betrug für die GS nach Pankreasretransplantation jeweils 62.1%, 46,7% und 43,3%, die PS jeweils 81%, 72%, und 72%.

Aktuell weisen noch 16 der 37 Pankreastransplantate nach Retransplantation eine Funktion auf. Insgesamt verstarben 7 Patienten im ersten Jahr nach Transplantation, 3 davon im Rahmen des stationären Aufenthaltes der Retransplantation.

Schlussfolgerung: Auch wenn die Ergebnisse nach Pankreasretransplantation vergleichsweise schlechter sind als nach Ersttransplantation, bietet eine erneute Transplantation für ausgewählte Patienten eine therapeutische Option, besonders im Hinblick auf den Spontanverlauf der Erkrankung.