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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Ergebnisse der ROLARR Studie (Robotic vs. Laparoscopic Resection for Rectal Cancer)

Meeting Abstract

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  • Gintautas Virakas - Augusta-Kranken-Anstalt, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Bochum, Deutschland
  • Benno Mann - Augusta-Kranken-Anstalt, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Bochum, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch093

doi: 10.3205/16dgch093, urn:nbn:de:0183-16dgch0930

Published: April 21, 2016

© 2016 Virakas et al.
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Einleitung: In den letzten zwei Dekaden hat die laparoskopische Operationstechnik die Viszeralchirugie kardinal verändert. Dank dieser Technik konnten die postoperativen Schmerzen erheblich reduziert, die kosmetischen Ergebnisse deutlich verbessert werden, die Patienten erlangen viel schneller die normale körperliche Aktivität, werden schneller wieder arbeitsfähig. In großen multizentrischen Studien konnte gezeigt werden, dass auch die onkologischen Ergebnisse nicht schlechter sind, als in der offenen Chirurgie. Trotz der vielen Vorteile bleiben die laparoskopischen kolorektalen Resektionen technisch sehr anspruchsvoll mit einer langen Lernkurve. Die Robotik-assistierte Operationstechnik verspricht einige Vorteile im Vergleich mit der Laparoskopie: erhöhte Bewegungsfreiheit der abwinkelbaren Instrumente, dreidimensionale Sicht mit Vergrößerung, stabile Kameraführung, ergonomische Position des Operateurs. Die Erfahrung zeigt, dass das Robotik-System besonders große Vorteile bei der subtilen Präparation im engen Raum hat. Genau deswegen ist dieses System bei der Rektumresektion und TME im kleinen Becken unter der Schonung der autonomen Nerven besonders hilfreich. Es wurde Hypothese gestellt, dass die Robotik-assistierte Rektumresektion technisch einfacher als die laparoskopische ist und somit die Konversionsrate niedriger bleibt, gleichzeitig werden die onkologischen und funktionellen Ergebnisse verbessert.

Material und Methoden: Internationale, multizentrische, prospektive, randomisierte, kontrollierte Studie zum Vergleich der Robotik-assistierten mit der laparoskopischen Rektumresektion. Der primäre Endpunkt ist die Konversionsrate. Die sekundären Endpunkte sind: Rate von CRM+ sowie 3-Jahres-Lokalrezidivrate. Die weiteren Parameter, die während der Studie untersucht werden: intra- und postoperative Morbidität, Mortalität, Blasen- und Sexualfunktion, Lebensqualität, 3-Jahres-tumorfreies und gesamtes Überleben, Resektatqualität, Wirtschaftlichkeit.

Ergebnisse: Es wurden 471 Patienten rekrutiert (234 laparoskopisch vs. 237 robotik). 40 Chirurgen in 29 Kliniken aus 10 Ländern. Konversionsrate von 12,2% in der laparoskopischen Gruppe vs. 8,1% in der Robotik-Gruppe, CRM+ 6,3% vs. 5,1%, Mortalität 0,9% vs. 0,8%, Morbidität 31,7% vs. 33,1%.

Schlussfolgerung: Es konnten sehr gute Ergebnisse in der Resektatqualität, sehr niedrige CRM+ und Konversionsrate erreicht werden, was bestätigt, dass die Studienteilnehmer sehr erfahrene minimalinvasive Chirurgen sind. In der Robotik-assistierten Gruppe konnte deutlich niedrigere Konversionsrate erreicht werden, allerdings nicht statistisch signifikant. Die Subgruppenanalyse zeigt Vorteile bei Männern, tiefer anteriorer Rektumresektion und Adipositas. Die CRM+ Rate und Morbidität sowie Mortalität waren in beiden Gruppen gleich. Die Lebensqualität und die funktionellen Ergebnisse folgen in Kürze. Nach dem Abschluss der Nachbeobachtungszeit werden die onkologischen Langzeitergebnisse ermittelt.