gms | German Medical Science

133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Der intraoperative Einsatz und die Wirkung von Tranexamsäure in der Behandlung von Patienten mit Trigonozephalus und fronto-orbitalem Advancement (FOA)

Meeting Abstract

  • Michael Engel - Universitätsklinikum Heidelberg, Mund-Kiefer und Gesichtschirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • Jürgen Hoffmann - Universitätsklinikum Heidelberg, Mund-Kiefer und Gesichtschirurgie, Heidelberg, Deutschland
  • Heidi Bächli - Universitätsklinikum Heidelberg, Neurochirurgische klinik, Heidelberg, Deutschland
  • Christian Freudlsperger - Universitätsklinikum Heidelberg, Mund-Kiefer und Gesichtschirurgie, Heidelberg, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch015

doi: 10.3205/16dgch015, urn:nbn:de:0183-16dgch0156

Published: April 21, 2016

© 2016 Engel et al.
This is an Open Access article distributed under the terms of the Creative Commons Attribution 4.0 License. See license information at http://creativecommons.org/licenses/by/4.0/.


Outline

Text

Einleitung: Das fronto-orbitale Advancement (FOA) stellt den Goldstandard in der chirurgischen Therapie des Trigonozephalus dar. Der operative Eingriff ist jedoch für Kinder innerhalb des ersten Lebensjahres mit einem nicht unerheblichen Blutverlust verbunden. In den letzten Jahren wurde zunehmend über die positiven Effekte zur Reduktion des intraoperativen Blutverlustes durch den systemischen Einsatz von Tranexamsäure (TXA) berichtet. Ziel unserer Studie war die Untersuchung dieses Einflusses auf ein homogenes Studienkollektiv.

Material und Methoden: Eingeschlossen wurden die Patienten mit Trigonozephalus, die zwischen Januar 2011 und Februar 2014 mittels FOA therapiert wurden. Ab Oktober 2012 kam es zum standardisierten Einsatz von TXA während des FOA. Die applizierte TXA Dosis ist wie folgt: 10mg pro kg/KG als Bolus 15 min präoperativ sowie 5mg pro kg/KG kontinuierlich pro Stunde der Operation. Bewertet wurde der Einfluss von TXA auf intraoperativen Blutverlust, Transfusionsmenge, Komplikationsrate, OP Dauer und stationären Aufenthalt im Vergleich zur Kontrollgruppe.

Ergebnisse: Insgesamt konnten 33 Patienten eingeschlossen werden. 16 erhielten intraoperativ TXA, 17 Patienten nicht. Das mittlere Operationsalter lag bei 9.8 Monaten (SD±2.5), das mittlere Operationsgewicht bei 8.7 kg (SD±1.3). Die mittlere Schnitt-Naht Zeit lag bei 135min. Intraoperativ gab es keine Komplikationen. Der mittlere kalkulierte Blutverlust (gesamt und gewichtsabhängig) war signifikant geringer in der TXA Gruppe. Auch die mittlere Transfusionsmenge an Erythrozytenkonzentrat (gesamt und gewichtsabhängig) war signifikant geringer in der TXA Gruppe verglichen mit der Nicht TXA-Gruppe. Der stationäre Aufenthalt lag mit durchschnittlich 4.3 Tagen in der TXA-Gruppe signifikant unter den 5.5 Tagen in der Nicht TXA-Gruppe.

Schlussfolgerung: TXA kann nach unseren Ergebnissen sicher und komplikationslos während des FOA eingesetzt werden und führt zu signifikanten Reduzierung des intraoperativen Blutverlustes und des Transfusionsvolumens von Erythrozytenkonzentraten.