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133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

26.04. - 29.04.2016, Berlin

Unterlidkomplikationen bei subziliarem versus transkonjunktivalem Zugang zur Versorgung von Orbitabodenfrakturen

Meeting Abstract

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  • Niels Christian Pausch - Universitätsklinikum Leipzig, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Leipzig, Deutschland
  • Nattapong Sirintawat - Universitätsklinikum Leipzig, Kiefer- und Plastische Gesichtschirurgie, Leipzig, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 133. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 26.-29.04.2016. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2016. Doc16dgch006

doi: 10.3205/16dgch006, urn:nbn:de:0183-16dgch0064

Published: April 21, 2016

© 2016 Pausch et al.
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Einleitung: Es existieren verschiedene Zugangswege zur Versorgung von Orbitabodenfrakturen. Subziliäre, subtarsale, infraorbitale und transkonjunktivale Inzisionen werden hierfür verwendet. Die häufigste Komplikation dieser Zugänge ist das Ektropium, welches vor allem mit der subziliären Inzision assoziiert wird. Im eigenen Krankengut wurde in einem Zeitraum von 10 Jahren vor allem der subziliare und der transkonjunktivale Zugang angewendet. Beantwortet werden sollte die Frage: Wie häufig sind Komplikationen wie Entropium, Ektropium und Lidretraktion im Vergleich von subziliärem und transkonjunktivalem Zugang?

Material und Methoden: Durchgeführt wurde eine retrospektive Kohortenstudie mit Untersuchung von Patienten, die sich im Zeitraum 01. Januar 2001 bis 31. Dezember 2010 zur Versorgung einer Orbitabodenfraktur in unserer Klinik vorstellten. Prediktor-Variable war der chirurgische Zugang (subziliär versus transkonjunktival), Outcome-Variable war die Unterlidkomplikation (Entropium, Ektropium und Lidretraktion). Ein Signifikanzniveau von P ≤ 0.05 wurde festgelegt.

Ergebnisse: Wir identifizierten 346 Patienten, davon 98 [28.3%] Frauen; 225 [65%] erhielten einen subziliaren Zugang. Das mittlere Alter lag bei 42.7 ± 21.1 Jahren. Der subziliäre Zugang führte signifikant häufiger zu einem Ektropium und seltener zu einem Entropium als der transkonjunktivale (Bestimmung jeweils nach 7 Tagen und 6 Monaten postoperativ). Bezüglich der Unterlidretraktion fand sich kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen.

Schlussfolgerung: Die ermittelte Häufigkeit von Ektropien (3.6%) und Entropien (2.5%) entspricht jener, die in der Literatur angegeben wird. Eine Aussage dazu, welcher Zugang favorisiert werden sollte, kann nicht getroffen werden. Dies sollte individuell nach Bedarf und persönlicher Präferenz entschieden werden.