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130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

30.04. - 03.05.2013, München

Einfluss der neoadjuvanten Radiochemotherapie auf die Mortalität, Morbidität und Prognose nach Ösophagusresektion: eine unizentrische Analyse

Meeting Abstract

  • Philip Schüler - Universität Göttingen, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Göttingen
  • Alexander Beham - Universität Göttingen, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Göttingen
  • Thorsten Liersch - Universität Göttingen, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Göttingen
  • Clemens Hess - Universität Göttingen, Abteilung Strahlentherapie und Radioonkologie, Göttingen
  • Heinz Becker - Universität Göttingen, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Göttingen
  • Michael Ghadimi - Universität Göttingen, Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Göttingen

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 130. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 30.04.-03.05.2013. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2013. Doc13dgch235

doi: 10.3205/13dgch235, urn:nbn:de:0183-13dgch2357

Published: April 26, 2013

© 2013 Schüler et al.
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Text

Einleitung: Die Ergebnisse von multimodalen Therapien auf das Überleben von Patienten mit Ösophaguskarzinomen sind sehr widersprüchlich in der Literatur.

Material und Methoden: In den Jahren von 1994-2010 wurden Tumorstadium, Mortalität, Morbidität und Überleben von 300 Patienten in einer prospektive geführte Datenbank dokumentiert. Von 149 Plattenepitelkarzinomen wurden 83 Patienten neoadjuvant mit Cisplatin, Fluorouracil und 4000 cGy vorbehandelt. Bei den Patienten mit einem Adenokarzinom wurden 73 von 151 vorbehandelt. Anschließend wurde eine transthorakale, transhiatale Oesophagusresektion mit D2 Lymphknotendissektion und Magenhochzug durchgeführt.

Ergebnisse: Die neoadjuvante Therapie hatte keine statistisch signifikanten Einfluss auf leichte (27% vs. 34%), schwere Komplikationen (27% vs. 14%), Anastomosendichtigkeit (5% vs. 10%), Nachblutungen (5% vs. 1%), Re OP (9% vs. 6%) und Mortalität (2% vs. 6%). In der pathologischen Aufarbeitung waren bei den Plattenepithelkarzinomen nach Vorbehandlung 22 ypT0 Stadien zu erfassen. Die Vorbehandlung hatte keinen Einfluss auf das Gesamtüberleben (Median 34 vs. 25 Monate). Bei den Adenokarzinomen waren 17 ypT0 Stadien festzustellen. Die vorbehandelten Patienten hatten mit einem mittleren Überleben von 29,5 vs. 19 Monaten (p=0,0026) einen signifikanten Überlebensvorteil. Vor allem die Patienten mit einem ypT2 Stadium profitierten von der Vorbehandlung.

Schlussfolgerung: Die neoadjuvante Radiochemotherapie erhöht nicht die Mortalität und Morbidität. Im Gegensatz zu den Patienten mit Adenokarzinomen scheinen die Patienten mit Plattenepithelkarzinom keinen Überlebensvorteil durch eine Vortherapie zu haben.