Artikel
Einfluss der neoadjuvanten Radiochemotherapie auf die Mortalität, Morbidität und Prognose nach Ösophagusresektion: eine unizentrische Analyse
Suche in Medline nach
Autoren
Veröffentlicht: | 26. April 2013 |
---|
Gliederung
Text
Einleitung: Die Ergebnisse von multimodalen Therapien auf das Überleben von Patienten mit Ösophaguskarzinomen sind sehr widersprüchlich in der Literatur.
Material und Methoden: In den Jahren von 1994-2010 wurden Tumorstadium, Mortalität, Morbidität und Überleben von 300 Patienten in einer prospektive geführte Datenbank dokumentiert. Von 149 Plattenepitelkarzinomen wurden 83 Patienten neoadjuvant mit Cisplatin, Fluorouracil und 4000 cGy vorbehandelt. Bei den Patienten mit einem Adenokarzinom wurden 73 von 151 vorbehandelt. Anschließend wurde eine transthorakale, transhiatale Oesophagusresektion mit D2 Lymphknotendissektion und Magenhochzug durchgeführt.
Ergebnisse: Die neoadjuvante Therapie hatte keine statistisch signifikanten Einfluss auf leichte (27% vs. 34%), schwere Komplikationen (27% vs. 14%), Anastomosendichtigkeit (5% vs. 10%), Nachblutungen (5% vs. 1%), Re OP (9% vs. 6%) und Mortalität (2% vs. 6%). In der pathologischen Aufarbeitung waren bei den Plattenepithelkarzinomen nach Vorbehandlung 22 ypT0 Stadien zu erfassen. Die Vorbehandlung hatte keinen Einfluss auf das Gesamtüberleben (Median 34 vs. 25 Monate). Bei den Adenokarzinomen waren 17 ypT0 Stadien festzustellen. Die vorbehandelten Patienten hatten mit einem mittleren Überleben von 29,5 vs. 19 Monaten (p=0,0026) einen signifikanten Überlebensvorteil. Vor allem die Patienten mit einem ypT2 Stadium profitierten von der Vorbehandlung.
Schlussfolgerung: Die neoadjuvante Radiochemotherapie erhöht nicht die Mortalität und Morbidität. Im Gegensatz zu den Patienten mit Adenokarzinomen scheinen die Patienten mit Plattenepithelkarzinom keinen Überlebensvorteil durch eine Vortherapie zu haben.