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129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

24.04. - 27.04.2012, Berlin

Relevanz von CA19-9 und CEA in der Diagnostik und Therapie des potentiell resektablen Pankreaskarzinoms

Meeting Abstract

  • Werner Hartwig - Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg
  • Constanze Roth - Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg
  • Ulf Hinz - Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg
  • Oliver Strobel - Universitätsklinikum Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg
  • Thilo Hackert - Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg
  • Markus Wolfgang Büchler - Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg
  • Jens Werner - Chirurgische Universitätsklinik Heidelberg, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie, Heidelberg

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 129. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 24.-27.04.2012. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2012. Doc12dgch300

doi: 10.3205/12dgch300, urn:nbn:de:0183-12dgch3001

Published: April 23, 2012

© 2012 Hartwig et al.
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Einleitung: CA19-9 wurde als Prognoseparameter beim resektablen als auch irresektablen Pankreaskarzinom identifiziert. Ziel der aktuellen Studie war es die diagnostische und prognostische Relevanz des prä- und postoperativen CA19-9 und CEA bei Patienten mit primärem Pankreaskarzinom zu identifizieren.

Material und Methoden: Aus einem Kollektiv von 1627 konsekutiven Patienten, welche aufgrund eines potentiell resektablen primären Pankreaskarzinoms zwischen 10/2001 und 12/2010 operiert wurden, wurden die Daten von 1543 Patienten mit präoperativen Serum CA19-9 und/oder CEA Werten hinsichtlich Tumorstadium, Resektabilität, und Prognose analysiert. Zudem wurden die postoperativen CA19-9 und CEA Werte bzgl. des Langzeitüberlebens untersucht. Ein Kontrollkollektiv von 706 Patienten mit intraoperativ bestätigter chronischer Pankreatitis wurde für die Untersuchung der diagnostischen Relevanz von CA19-9 und CEA herangezogen und um den Einfluß der Hyperbilirubinämie auf das Serum CA19-9 zu evaluieren.

Ergebnisse: Sowohl Resektabilität als auch Prognose waren mit zunehmender Höhe der CA19-9 und CEA Serumspiegel geringer. Die Resektabilitäts- und 5-Jahres Überlebensraten betrugen >80% und 25% vs. <40% und 0% für CA19-9 <37U/ml vs. >4000U/ml. Zudem korrelierten die Tumormarkerspiegel mit der Tumorprogression, mit höchsten Werten bei Patienten im UICC IV Stadium. Postoperativ hatten die Patienten mit einem CA19-9 Abfall von über 50% die signifikant beste Prognose. Bei der Differenzierung von Karzinom und chronischer Pankreatitis war CA19-9 dem CEA überlegen. Für CA19-9 betrugen Sensitivität, Spezifität, positiv und negativ prädiktiver Wert, und Genauigkeit 75,4%, 79,6%, 91,1%, 53,7% und 76,5%. Die ROC-Analyse bestätigte die Überlegenheit von CA19-9 in der Prädiktion sowohl der Resektabilität als auch der Malignität. Die Hyperbilirubinämie hatte weder beim Pankreaskarzinom noch bei der chronischen Pankreatitis einen relevanten Einfluss auf die CA19-9 Serumspiegel, mit Korrelationsfaktoren von ≤0.112.

Schlussfolgerung: Bei Patienten mit Pankreaskarzinom korrelieren die CA19-9 Serumspiegel mit der Prädiktion von Malignität, Resekabilität, dem Tumorstadium, und der Prognose. CA19-9 ist hierbei dem CEA überlegen und wird nicht von einer Hyperbilirubinämie beeinflusst. Deshalb ist der Tumormarker CEA im Management des Pankreaskarzinoms und der chronischer Pankreatitis verzichtbar.