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Relevanz von CA19-9 und CEA in der Diagnostik und Therapie des potentiell resektablen Pankreaskarzinoms
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Veröffentlicht: | 23. April 2012 |
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Einleitung: CA19-9 wurde als Prognoseparameter beim resektablen als auch irresektablen Pankreaskarzinom identifiziert. Ziel der aktuellen Studie war es die diagnostische und prognostische Relevanz des prä- und postoperativen CA19-9 und CEA bei Patienten mit primärem Pankreaskarzinom zu identifizieren.
Material und Methoden: Aus einem Kollektiv von 1627 konsekutiven Patienten, welche aufgrund eines potentiell resektablen primären Pankreaskarzinoms zwischen 10/2001 und 12/2010 operiert wurden, wurden die Daten von 1543 Patienten mit präoperativen Serum CA19-9 und/oder CEA Werten hinsichtlich Tumorstadium, Resektabilität, und Prognose analysiert. Zudem wurden die postoperativen CA19-9 und CEA Werte bzgl. des Langzeitüberlebens untersucht. Ein Kontrollkollektiv von 706 Patienten mit intraoperativ bestätigter chronischer Pankreatitis wurde für die Untersuchung der diagnostischen Relevanz von CA19-9 und CEA herangezogen und um den Einfluß der Hyperbilirubinämie auf das Serum CA19-9 zu evaluieren.
Ergebnisse: Sowohl Resektabilität als auch Prognose waren mit zunehmender Höhe der CA19-9 und CEA Serumspiegel geringer. Die Resektabilitäts- und 5-Jahres Überlebensraten betrugen >80% und 25% vs. <40% und 0% für CA19-9 <37U/ml vs. >4000U/ml. Zudem korrelierten die Tumormarkerspiegel mit der Tumorprogression, mit höchsten Werten bei Patienten im UICC IV Stadium. Postoperativ hatten die Patienten mit einem CA19-9 Abfall von über 50% die signifikant beste Prognose. Bei der Differenzierung von Karzinom und chronischer Pankreatitis war CA19-9 dem CEA überlegen. Für CA19-9 betrugen Sensitivität, Spezifität, positiv und negativ prädiktiver Wert, und Genauigkeit 75,4%, 79,6%, 91,1%, 53,7% und 76,5%. Die ROC-Analyse bestätigte die Überlegenheit von CA19-9 in der Prädiktion sowohl der Resektabilität als auch der Malignität. Die Hyperbilirubinämie hatte weder beim Pankreaskarzinom noch bei der chronischen Pankreatitis einen relevanten Einfluss auf die CA19-9 Serumspiegel, mit Korrelationsfaktoren von ≤0.112.
Schlussfolgerung: Bei Patienten mit Pankreaskarzinom korrelieren die CA19-9 Serumspiegel mit der Prädiktion von Malignität, Resekabilität, dem Tumorstadium, und der Prognose. CA19-9 ist hierbei dem CEA überlegen und wird nicht von einer Hyperbilirubinämie beeinflusst. Deshalb ist der Tumormarker CEA im Management des Pankreaskarzinoms und der chronischer Pankreatitis verzichtbar.