Article
Die bipolare Radiofrequenzablation für noduläre Schilddrüsenerkrankungen – ex vivo- und in vivo-Evaluierung einer Dosis-Wirkungs-Beziehung
Search Medline for
Authors
Published: | May 17, 2010 |
---|
Outline
Text
Einleitung: Die Radiofrequenzablation (RFA) gilt als etabliertes Verfahren bei der Behandlung von Tumoren parenchymatöser Organe wie der Leber. Die RFA könnte ebenso für die minimal-invasive Therapie singulärer Schilddrüsenknoten geeignet sein. Ziel dieser Arbeit war es daher, eine Dosis-Wirkungs-Beziehung für die RFA an der Schilddrüse zu erstellen.
Material und Methoden: Die Ablationen erfolgten an gesunden Schilddrüsen von Schweinen ex vivo (n=110) und in vivo (n=10) mittels eines bipolaren Radiofrequenz-Applikators in einem Leistungsbereich von 10 bis 20 Watt. Während der RF-Ablation erfolgte die kontinuierliche Temperaturmessung in 5 und 10 mm Abstand vom Applikator. Die entstandenen Thermoläsionen wurden longitudinal- und transversal vermessen, das Läsionsvolumen berechnet und histologisch aufgearbeitet.
Ergebnisse: Die induzierbaren Läsionsvolumina lagen zwischen 2.43±0.68 cm3 bei 10 W und 0.91±0.21 cm3 bei 20 W (Tabelle 1 [Tab. 1]). Die maximalen Temperaturen nach RF-Ablation lagen zwischen 30,0±8,6°C und 53,5±8,6°C in einem Abstand von 5 mm und zwischen 44,0±9,7°C und 61,6±13,9°C in einem Abstand von 10 mm vom Applikator. Histologisch zeigte sich ein vollständiger Verlust der NADPH-Dehydrogenase-Aktivität im Läsionsbereich als Zeichen der irreversiblen Zellschädigung.
Schlussfolgerung: Die RFA induziert reproduzierbare, klinisch relevante Läsionsvolumina mit irreversiblen Zellschädigungen und scheint somit für die Behandlung singulärer Schilddrüsenknoten geeignet zu sein.