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127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

20.04. - 23.04.2010, Berlin

Die bipolare Radiofrequenzablation für noduläre Schilddrüsenerkrankungen – ex vivo- und in vivo-Evaluierung einer Dosis-Wirkungs-Beziehung

Meeting Abstract

  • Christoph Holmer - Charité, Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Klinik für Allgemein-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Berlin, Deutschland
  • Kai Siegfried Lehmann - Charité, Campus Benjamin Franklin, Klinik für Allgemein-, Gefäß- und Thoraxchirurgie, Berlin, Deutschland
  • Claudia Seifarth - Charité, Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin, Chirurgische Klinik und Poliklinik I, Berlin, Deutschland
  • Urte Zurbuchen - Charité, Campus Benjamin Franklin, Chirurgische Klinik I, Berlin, Deutschland
  • H.-J. Buhr - Universitätsklinikum Benjamin Franklin, Chirurgische Klinik und Poliklinik I, Berlin, Deutschland
  • Jörg-Peter Ritz - Charité, Universitätsmedizin Benjamin Franklin, Chir. Klinik u. Poliklinik I, Berlin, Deutschland

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 127. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. Berlin, 20.-23.04.2010. Düsseldorf: German Medical Science GMS Publishing House; 2010. Doc10dgch247

doi: 10.3205/10dgch247, urn:nbn:de:0183-10dgch2472

Veröffentlicht: 17. Mai 2010

© 2010 Holmer et al.
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Gliederung

Text

Einleitung: Die Radiofrequenzablation (RFA) gilt als etabliertes Verfahren bei der Behandlung von Tumoren parenchymatöser Organe wie der Leber. Die RFA könnte ebenso für die minimal-invasive Therapie singulärer Schilddrüsenknoten geeignet sein. Ziel dieser Arbeit war es daher, eine Dosis-Wirkungs-Beziehung für die RFA an der Schilddrüse zu erstellen.

Material und Methoden: Die Ablationen erfolgten an gesunden Schilddrüsen von Schweinen ex vivo (n=110) und in vivo (n=10) mittels eines bipolaren Radiofrequenz-Applikators in einem Leistungsbereich von 10 bis 20 Watt. Während der RF-Ablation erfolgte die kontinuierliche Temperaturmessung in 5 und 10 mm Abstand vom Applikator. Die entstandenen Thermoläsionen wurden longitudinal- und transversal vermessen, das Läsionsvolumen berechnet und histologisch aufgearbeitet.

Ergebnisse: Die induzierbaren Läsionsvolumina lagen zwischen 2.43±0.68 cm3 bei 10 W und 0.91±0.21 cm3 bei 20 W (Tabelle 1 [Tab. 1]). Die maximalen Temperaturen nach RF-Ablation lagen zwischen 30,0±8,6°C und 53,5±8,6°C in einem Abstand von 5 mm und zwischen 44,0±9,7°C und 61,6±13,9°C in einem Abstand von 10 mm vom Applikator. Histologisch zeigte sich ein vollständiger Verlust der NADPH-Dehydrogenase-Aktivität im Läsionsbereich als Zeichen der irreversiblen Zellschädigung.

Schlussfolgerung: Die RFA induziert reproduzierbare, klinisch relevante Läsionsvolumina mit irreversiblen Zellschädigungen und scheint somit für die Behandlung singulärer Schilddrüsenknoten geeignet zu sein.