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Lymphknotenbefallsmuster extrathyreoidaler Schilddrüsenkarzinome im Kindesalter
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Published: | June 15, 2005 |
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Einleitung
Untersuchungen zum Lymphknotenbefallsmuster bei pädiatrischen Patienten mit extrathyreoidalen Schilddrüsenkarzinomen wurden bislang nicht durchgeführt.
Material und Methoden
In die retrospektive Analyse wurden 37 Patienten ≤ 18 Jahre mit extrathyreoidalen Schilddrüsenkarzinomen (medulläres Schilddrüsenkarzinom (MTC), n=11; papilläres Schilddrüsenkarzinom (PTC), n=26), die in einem Zehnjahreszeitraum in unserer Klinik operiert wurden, eingeschlossen. Alle Patienten wurden entsprechend des Vierkompartimentmodells total thyroidektomiert sowie systematisch zervikal und befundabhängig mediastinal lymphadenektomiert.
Ergebnisse
Bilaterale Schilddrüsenkarzinome wurden bei 10 Patienten mit MTC und bei 14 Patienten mit PTC gefunden (p=0,03). Alle Patienten hatten zervikale Lymphknotenmetastasen. Patienten mit MTC hatten in mindestens einem lateralen zervikalen Kompartiment Lmyphknotenmetastasen. PTC-Patienten wiesen dagegen nur in 73% laterale Lymphknotenmetastasen auf (n=19). Ein Befall mediastinaler Lymphknoten wurde nur bei Patienten mit MTC (n=7, p<0,0001) nachgewiesen. In einem medianen Nachbeobachtungszeitraum von 37 Monaten, waren 5 Patienten mit MTC verstorben, während alle Patienten mit PTC lebten (p=0,03).
Schlussfolgerung
Aus der Tatsache, daß Kinder und Jugendliche mit extrathyreoidalen MTC ein höheres Risiko für einen fortgeschrittenen zervikomediastinalen Lymphknotenbefall und eine schlechtere Langzeitprognose im Vergleich zu Patienten mit einem PTC haben, ergibt sich die Notwendigkeit eines radikaleren Resektionskonzeptes bei pädiatrischen extrathyreoidalen MTC.