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Hohe Inzidenz von Erektionsstörungen nach tiefer anteriorer Rektumresektion
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Published: | June 15, 2005 |
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Einleitung
Die erektile Dysfunktion (ED) ist eine häufige Komplikation nach operativen Eingriffen im kleinen Becken. Im Gegensatz zur Urologie wird in der Viszeralchirurgie diese Komplikation bisher kaum thematisiert. Es liegen nur wenige Studien mit z.T. geringen Fallzahlen zur ED nach Rektumresektionen vor. Die Inzidenz der ED nach tiefer anteriorer sowie nach laparoskopischer Rektumresektion galt es an einem homogenen Patientenkollektiv zu evaluieren.
Material und Methoden
70 Patienten nach tiefer anterioren Rektumresektion mit TME wurden retrospektiv mittels standartisierter Fragebögen (z.B. IIEF) zu ihrer prä- und postoperativen Sexualfunktion befragt. Bei 51 Patientenwurde die Rektumresektion offen, bei 19 Patienten laparoskopischen durchgeführt. Bei einer Rücklaufquote von 80 % konnten 56 Fragebögen ausgewertet werden.
Ergebnisse
Lediglich 8 Patienten gaben keine Verschlechterung des IIEF-Scores durch die Operation an. Die mittlere Abnahme des Scores betrug 13 Punkte, wobei kein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Operationstechniken zu erkennen war. 62 % der Patienten wiesen einen postoperativen Score von < 10 auf und hatten somit eine hochgradige ED. 32 % der Patienten gaben postoperativ den Minimalpunktwert 1 an. Weniger als 10% der Patienten wurden einer urologischen Diagnostik bzw. Therapie zugeführt.
Schlussfolgerung
Die erektile Dysfunktion nach Rektumresektionen ist eine häufige Komplikation und die Inzidenz scheint vielfach unterschätzt zu sein. Auch nach laparoskopischem Vorgehen tritt bei den meisten Patienten eine erhebliche Einschränkung der Erektionsfähigkeit auf. Durch entsprechende Weiterentwicklung der OP-Techniken sowie durch frühzeitige Einleitung einer Therapie könnten evtl. ähnliche Erfolge bei der Prophylaxe und Behandlung der postoperativen ED erreicht werden, wie es bei der rad. Prostatovesikulektomie bereits der Fall ist.