Article
Biomechanische Untersuchungen winkelstabiler Plattenosteosynthesen am distalen Radius
Search Medline for
Authors
Published: | June 15, 2005 |
---|
Outline
Text
Einleitung
Die palmaren winkelstabilen Plattenosteosynthesen versprechen höhere Stabilität und deswegen sehen einige Operateure bei Durchführung einer Umstellungsosteotomie am distalen Radius von einer Knochenspanplastik mittlerweise ab, und führen lediglich eine reine Spongiosaplastik durch. Es stellt sich die Frage, ob nach dieser Form der Osteosynthese eine Knochentransplantation lediglich mit Spongiosa- anstatt Spanplastik durchzuführen ist.
Material und Methoden
Alle 40 Radii mit insgesamt 5 unterschiedlichen Plattensystemen [Tab. 1] wurden nach Durchführung einer 1 cm breiten Winkel-Osteotomie, aufgrund eines Randomisierungsprotokols, auf einer servopneumatischarbeitenden Maschine, (Fa. Sincotec), in folgender Reihenfolge belastet: 1. axiale Druckbelastung. 2. Versagertests. Die Radii werden an beiden Enden nach provisorischer Fixation über K-Drähte in PMMA eingebettet und in die Prüfmaschine eingespannt. Die stabile Fixation verhindertein Ausbrechen des Knochens aus dem PMMA-Bett. In die PMMA-Einbettplatte werden, nach vorheriger Markierung, mit einem Bohrer und einem Kegelsenker vierLöcher auf einem Lochkreis mit einem Durchmesser von 4cm eingebracht. Die Krafteinleitung erfolgt über eine Kugel in der Kegelsenkung die sich auf den Lochkreis, mitdefinierten Abstand von der Radiusachse, befindet. Unter elastischen Bedingungen wird so dieStabilität des Gesamtsystems untersucht. Ein 3D Videomesssystem nimmt die Bewegung am Bruchspalt auf. [Tab. 1]
Ergebnisse
Unter axialer Belastung hielten alle getesteten palmaren Platten den physiologischen Kräften die beim Faustschluß und Durchbewegen des Handgelenkes ohne Belastung auftreten (100 N) stand. Bei über 200 N stellten sich im beschriebenen biomechanischen Modell 2-3 fach höhere Stabilitätswerte der Martinplatten dar.
Schlussfolgerung
Unter axialer Belastung hielten alle getesteten palmaren Platten den physiologischen Kräften die beim Faustschluß und Durchbewegen des Handgelenkes ohne Belastung auftreten (100 N) stand. Ab 100 N stellten sich im beschriebenen biomechanischen Modell deutlich höhere Stabilitätswerte der Titanplatten der Fa. Martin dar. Ob diese relativ dicken und daher auftragenden Plattensysteme zur Osteosynthese nach Osteotomie praktisch-klinisch Vorteile bietet, bleibt offen: