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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

Bedeutung und Management von zusätzlichen Gefäßverletzungen bei iatrogenen Gallengangsverletzungen

Meeting Abstract

  • corresponding author T. Wulf - Klinik und Poliklinik für Hepatobiliäre Chirurgie und Viscerale Transplantation, Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf
  • D. Bröring - Klinik und Poliklinik für Hepatobiliäre Chirurgie und Viscerale Transplantation, Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf
  • G. Krupski - Klinik und Poliklinik für diagnostische Radiologie, Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf
  • CH. Hillert - Klinik und Poliklinik für Hepatobiliäre Chirurgie und Viscerale Transplantation, Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf
  • L. Fischer - Klinik und Poliklinik für Hepatobiliäre Chirurgie und Viscerale Transplantation, Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf
  • X. Rogiers - Klinik und Poliklinik für Hepatobiliäre Chirurgie und Viscerale Transplantation, Universitätsklinikum Hamburg Eppendorf

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch3668

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Published: June 15, 2005

© 2005 Wulf et al.
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Text

Einleitung

Über iatrogene Gallengangsverletzungen bei laparoskopischen Cholezystektomien wurde in den vergangenen Jahren ausführlich berichtet. Selten wurden dabei jedoch etwaige Gefäßverletzungen berücksichtigt. Kommt es aber zu einem iatrogenen arteriellen Verschluß, geht dies häufig mit schwerwiegenden Komplikationen einher.

Material und Methoden

Mittels einer retrospektiven Auswertung der Krankenakten und Nachuntersuchung der Patienten, kamen wir zu folgenden Ergebnissen.

Ergebnisse

Während der letzten 12 Jahre wurden 41 Patienten wegen einer iatrogenen Gallengangsläsion nach Cholecystektomie behandelt. 16 (3) von ihnen wiesen zusätzlich (isoliert) einen arteriellen Verschluß auf. In 10 Fällen war hierbei die A. hepatica dextra betroffen, in 3 Fällen die Segment 5 Arterie, in 2 Fällen die A. hepatica propria und in einem Fall die linke Leberarterie.Kommt es zu keiner suffizienten Kollateralisierung nach Gefäßverletzung, wie in 9 Fällen, ist ein Perfusionsausfall der entsprechenden Lebersegmente die Folge. Bei 5 Patienten wurde aus diesem Grund eine Hemihepatektomie rechts durchgeführt. Ein Patient erhielt eine links-laterale Resektion bei Nekrose des linke Leberlappens. Bei insgesamt 3 Patienten bestanden bereits Leberabszesse, die bei 1 Patienten zur LTX und später zum Tod bei septischem Multiorganversagen führten.

Schlussfolgerung

Zur präoperativen Planung ist eine konventionelle Angiografie empfehlenswert, weil nur so zusätzliche Gefäßverletzungen bei iatrogener Gallengangsläsion sicher nachgewiesen werden können. Zeigt sich ein arterieller Gefäßverschluß mit Perfusionsausfall der Leber oder sind bereits Leberabszesse vorhanden, sollte eine Hemihepatektomie vorgenommen werden. Liegt allerdings eine suffiziente Kollateralisierung vor, kann von einer Leberresektion abgesehen werden und lediglich eine Versorgung der Gallengangsverletzung angestrebt werden.