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Bedeutung des Schwannzellmarkers S100 und der MYCN-Amplifikation für das Langzeitüberleben beim Säuglings- und kindlichem Neuroblastom
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Published: | June 15, 2005 |
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Einleitung
Während beim Säuglingsneuroblastom eine günstige Prognose prädominiert, ist jenseits des Säuglingsalters eine biologische Charakterisierung entscheidend für Prognose und Langzeitüberleben. Die endogene MYCN-Amplifikation der Neuroblasten und die exogene Supression durch Schwannzellen wurden in vitro als mögliche Steuermechanismen des Tumorwachstums ausgewiesen. Für beide Altersgruppen wurde die Bedeutung beider Systeme für das Langzeitüberleben von an unserer Klinik operierten Patienten evaluiert.
Material und Methoden
Auswertung von paraffinfixiertem Material (n=62 Patienten: 20 Säuglinge, 42 Kinder, OP zwischen 1972-1989). INSS-Stadium und 5-Jahres-Überleben (5-J-Üb) siehe Tabelle. Erfassung des immunhistochemischen Schwannzellmarkers S-100, der Shimada-Klassifikation und des MYCN-Status (FISH/PCR) und Korrelation (Chi-Quadrat-Test) mit Alter, INSS-Stadium.und 5-J-Üb.
Ergebnisse
Säuglinge wiesen eine stadienunabhängige hohe 5-Jahresüberlebensrate von 85% auf. Es zeigte sich keine MYCN-Amplifikation und keine Korrelation zwischen 5-J-Üb und Schwannzell-Gehalt (p=0,58) sowie Shimada-Klassifikation (p=0,15 ). Im Gegensatz dazu wiesen Kinder >1 Jahr eine niedrigere, stadienabhängige Überlebensrate von 26% auf. Es lag eine niedrigere Überlebensrate bei MYCN-Amplifikation (p=0,03), niedrigem Schwannzellgehalt der Tumoren (p<0,00) und ungünstiger Shimada-Klassifikation (p<0,00 ). [Tab. 1]
Schlussfolgerung
Zusätzlich zur Shimada-Klassifikation und MYCN-Status bietet sich S100 als neuer Prognosemarker für die Risiko-/Therapiestratifizierung beim kindlichen Neuroblastom an.