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Hat der Transverse Coloplasty Pouch ein methodisch bedingtes Perfusionproblem? Vergleichendes Perfusions-Mapping von Transverse Coloplasty Pouch und J-Pouch
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Published: | June 15, 2005 |
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Einleitung
Die funktionellen Vorteile der reservoirrekonstruierenden Pouch-Verfahren in der tiefen kontinenzerhaltenden Rektumchirurgie nach TME sind unstrittig.Alternativ zur klassischen Colon- J-Pouch [CJP] wird zunehmend der Transverse Coloplasty Pouch [TCP] angewandt. Als scheinbar methodisch bedingtes Problem wurden immer wieder kritische Perfusionszonen der TCP diskutiert. Zur Objektivierung der Perfusionsproblematik erfolgte prospektiv randomisiert ein vergleichendes Mapping der Pouchperfusion mit der intraoperativen Laser-Fluoreszenz-Angiographie [LFA].
Material und Methoden
Bei 20 neoadjuvant vorbehandelten und konsekutiv operierten Rektumresektionen mit einem Tumorsitz unter 12 cm ab ano erfolgt eine Randomisierung in je 10 J-Pouch und 10 Transverse Pouch-Rekonstruktionen. Momentan sind 13 von 20 Patienten in die Studie eingeschlossen (derzeit: 8 Frauen, 5 Männer, Durchschnittsalter 67,4 ± SD 7,9 Jahre). Die Pouchregion wurde im direkten Vergleich zu einer normalperfundierten Dünndarmschlinge als interne Referenz nach Injektion von 0,35 mg ICG-Pulsion® pro kg KG mit dem Laser-Fluoreszenz-System (IC-View®, Fa. Pulsion Medical Systems AG) intraoperativ untersucht und die Perfusion so digital objektiviert. Nach den bisherigen experimentellen und klinischen Daten wurde für das zu anastomosierende Colon als unterer Perfusionsgrenzwert 40% der internen Referenz festgesetzt. Alle Rekonstruktionen erfolgten mit passagerer Anlage einer protektiven Colostomie. Die Aufarbeitung der digitalen Video-Angiographie und Messdaten erfolgte, indem der Pouch jeweils in 12 einzelne Messfelder aufgeteilt und diese dann einzeln zu einer normperfundierten Dünndarmschlinge verglichen wurde. Beurteilungskriterium war der intraindividuelle Delta-Shift-Value.
Ergebnisse
Der Zeitaufwand für die LFA betrug weniger als 5 Minuten. Die Mittelwerte der Perfusionsobjektivierung betrugen in der TCP-Gruppe 42,1% ± SD 13,8 und in der J-Pouch-Gruppe 58,3% ± SD 18,2. Klinisch komplizierte Verläufe (z.B. Pouchnekrose, symptomatische Insuffizienz) waren bislang nicht zu verzeichnen. Die vorläufige Auswertung basierend auf 13 von geplanten 20 Patienten weist mit einem Delta-Shift-Value von 33,3% für die TCP eine deutliche höhere, wenngleich nicht signifikant stärkere Perfusionsinhomogenität der T-Pouch gegenüber der J-Pouch mit 24,4% auf.
Schlussfolgerung
Der Transverse Coloplasty Pouch scheint bei erster Auswertung des Perfusions-Mappings mit dem LFA-System tatsächlich eine inhomogenere Perfusionsverteilung als der J-Pouch aufzuweisen. Die Veränderungen sind messbar, jedoch ohne den kritischen Grenzwert von 40 % zu unterschreiten, so dass es nach momentaner Datenlage unwahrscheinlich erscheint, dass durch die methodisch bedingten Perfusionsalterationen erhöhte Komplikationsraten zu erwarten wären.