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Spontane und iatrogene Ösophagusrupturen Klinik, Therapieoptionen und Spätergebnisse: ein Zehnjahresüberblick (1994 - 2004)
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Published: | June 15, 2005 |
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Einleitung
Gute Behandlungsergebnisse in der operativen Therapie von spontanen und akzidentellen Ösophagusläsionen sind durch Komorbidität der betreffenden Patienten und oft verspätete Diagnose mit immanenter Gefahr generalisierter septischer Ausbreitung gefährdet.
Material und Methoden
46 Patienten der Klinik für Viszeral-, Thorax- und Gefäßchirurgie des Universitätsklinikums Carl-Gustav Carus in Dresden, die seit 1994 eine Ösophagus-Ruptur erlitten, wurden retrospektiv hinsichtlich klinischem Verlauf, Operationsverfahren und Spätergebnis untersucht, wobei versucht wird prognostische Kriterien, die sich aus o.g. Parametern ergaben, abzuleiten. Dazu dienten auch die späteren Behandlungsdaten der nachbetreuenden Hausärzte sowie persönliche Nachuntersuchung der entlassenen Patientengruppe.
Ergebnisse
Dominierende Ursache der aufgetretenen Speiseröhrenperforationen waren spontane Rupturen des unteren Ösophagusdrittels (11) bei Boerhaave-Syndrom sowie endoskopische Folgekomplikationen bei versuchter Stenosetherapie (15). Die Behandlung der Rupturen war in Einzelfällen konservativ. Vorherrschend in der Primärtherapie war die lokale Naht der Ruptur mit plastischer Deckung. Folgeoperationen bis hin zu ausgedehnter Speiseröhrenresektion wurden in besonderen Fällen erfolgreich eingesetzt. Die Prognose war letztlich vom Ausmaß der lokal entstandenen sekundären Gewebsdestruktion und dem Grundleiden bzw. der Komorbidität der Betroffenen bestimmt. Bei einer 30-Tage Letalität von 11,4% waren die Ergebnisse der Nachuntersuchung ermutigend.
Schlussfolgerung
Die Ösophagusruptur hat immer noch eine kritische Prognose. Die Behandlung von Speiseröhrenverletzungen sollte daher in entsprechend erfahrenen Zentren erfolgen. Zeitliche und operative Optimierung können zur Verbesserung der Behandlungsergebnisse beitragen.