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Mikrosatelliteninstabilität auf Chromosom 8p: Ein prognostischer Faktor in nichtkleinzelligen Bronchialkarzinomen?
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Published: | June 15, 2005 |
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Einleitung
Neue Studienergebnisse ergeben Hinweise auf einen Überlebensvorteil durch eine adjuvante Chemotherapie bei operierten nichtkleinzelligen Bronchialkarzinomen (NSCLC) auch in Frühstadien. Bei noch unklaren Selektionskriterien zur adjuvanten Therapie dieser Patienten könnten molekularbiologische Faktoren hier eine Rolle spielen. Als Folge einer Akkumulation von multiplen genetischen Alterationen sind Mikrosatelliteninstabilität (MSI) und LOH (loss of heterozygosity) beschrieben. Das Ziel unserer Untersuchung war die Frequenz des Auftretens dieser Alterationen in frühen Tumorstadien beim NSCLC zu untersuchen.
Material und Methoden
Das Tumorgewebe von 40 Patienten mit NSCLC im Stadium I und II (20 Plattenepithelkarzinome, 20 Adenokarzinome) mit unterschiedlichem Lymphknotenstatus (pN0, pN1) wurde mittels Mikrodissektion aufgearbeitet. Areale mit mindestens 80% Tumorzellen wurden zu den weiteren Untersuchungen herangezogen. Die MSI-Analyse wurde mit 5 verschiedenen polymorphen Tetranucleotiden (D8S311, 587, 591, 1469, 1145) und 4 Dinucleotid-Markern (D8S255, 1817, 515, 268) auf Chromosom 8p durchgeführt.
Ergebnisse
LOH und MSI sind bereits im Stadium I und II bei NSCLC häufig nachgewiesene Veränderungen (Plattenepithelkarzinome 54%, Adenokarzinome 45%). Bei Verwendung der Tetranukleotidmarker fanden sich die MSI signifikant häufiger bei Plattenepithelkarzinomen mit Lymphknotenmetastasen (70%) als bei solchen ohne Lymphknotenmetastasen (20%).
Schlussfolgerung
Die Ergebnisse bestätigen den häufigen Nachweis von LOH und MSI auf Chromosom 8p bei NSCLC bereits in frühen Tumorstadien (Stadium I und II). Die Häufung der MSI unter Verwendung von Tetranukleotidmarker in Plattenepithelkarzinomen mit Lymphknotenmetastasen kann als Hinweis auf eine mögliche prognostische Bedeutung der MSI gewertet werden.