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Die Rolle der Phospholipase A2 im experimentellen Ischaemie-Reperfusionsschaden der Niere
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Published: | June 15, 2005 |
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Einleitung
Die Gruppe IIA Phospholipase A2 (PLA2) verstärkt den Gewebeschaden nach Ischaemie- Reperfusion (I/R), indem sie bereits geschädigte Phospholipidmembrane lysiert. Dem steht ein protektiver Effekt der PLA2 auf die systemische Entzündungsreaktion nach Trauma, Sepsis oder I/R sowie die Verbesserung antioxidativen Kapazität gegenüber. Dieser Widerspruch lässt an der Sinnhaftigkeit einer prophylaktischen oder therapeutischen PLA2- Inhibition bei zu erwartender Nierenischaemie, z. B. im Rahmen von Gefäßeingriffen oder der Organtransplantation, zweifeln.
Material und Methoden
Wir haben daher den lokalen und systemischen I/R Schaden sowie die Veränderung der antioxidativen Kapazität einer bilateralen Ischämie-/ Reperfusion in 25 für PLA2 transgenen CB57/bl Mäusen (tg) mit 24 PLA2- defizienten Wild- Typ CB57/bl Mäusen verglichen. Die Tiere wurden 24, 48 und 96 Stunden nach 30minütiger bilateraler Ischaemie der Nieren geopfert und die Nieren histologisch untersucht. Im Serum wurden die PLA2- abhängige Gesamt- Anti- Oxidative Kapazität TORC, Kreatinin, Harnstoff und Hämatokrit bestimmt.
Ergebnisse
Die Letalität war in tg Mäusen niedriger als in wt Mäusen (7/25 (28%) vs. 13/ 24 (54%); p=0.04). In tg Mäusen war die histologische Gewebeschädigung stärker ausgeprägt als bei wt Mäusen (Score: wt 13 (10-14.25), tg 17.5 (16-19); p=0.01). Kreatinin und Harnstoff waren nicht signifikant unterschiedlich, die Hämokonzentration aber bei tg Mäusen stärker ausgeprägt als bei wt Tieren. Gegenüber Kontrolltieren war in beiden Gruppen TORC 24h nach I/R erniedrigt, stieg dann aber kontinuierlich wieder an. Zu jedem Zeitpunkt war TORC bei den transgenen Tieren deutlich gegenüber den Wildtyp- Tieren erhöht (24h: 186 ng/ml +/-12 vs 40 ng/ml +/-7; 48h: 188 ng/ml +/-8 vs. 49 ng/ml +/-4; 96h: 202 ng/ml +/-4 vs. 54 ng/ml +/-3).
Schlussfolgerung
Während die Expression der PLA2 den Gewebeschaden nach bilateraler Ischämie der Niere verstärkt, scheint sie einen gewissen Schutz gegen die I/R- bedingte Letalität zu bieten. Dies könnte mit der gegenüber Wildtyp- Tieren höheren PLA2- abhängigen antioxidativen Kapazität zusammenhängen. Dem potentiell gewebsprotektiven Effekt einer PLA2- Inhibition steht also die Reduktion der antioxidativen Kapazität und die Verstärkung der systemischen Reaktion gegenüber.