Article
Langzeitverläufe bei Kindern mit Kollagen-Implantaten (CI) zum Verschluss von angeborenen Bauchwanddefekten
Search Medline for
Authors
Published: | June 15, 2005 |
---|
Outline
Text
Einleitung
Der primäre einzeitige Bauchdeckenverschluss ist bei den großen Omphalozelen nicht immer möglich. Wir verwenden seit mehr als 30 Jahren für den Verschluss dieser großen Defekte Kollagen-Implantate (CI). Über die Spätergebnisse von 61 Kindern, die 1972-1992 operiert worden sind, soll berichtet werden.
Material und Methoden
Von 1972-1992 haben wir bei 83 Neugeborene mit angeborenen Bauchwanddefekten die CI angewandt. 4 Kinder sind verstorben (1 Trisomie 13, 1 begleitende CDH, 2 DIC bei Sepsis). Von den 79 überlebenden Kindern konnten 61 nachuntersucht werden. 34x lagen Omphalozelen vor, 21x Gastroschisis, 3x Blasenextrophie, 1x VI-Fissur, 2x Prune-Belly-Syndrom. Die Nachuntersuchung erfolgte 9-18 Jahre postoperativ, im Mittel 14 Jahre.
Ergebnisse
Zweitoperationen sind bei 17 Kindern notwendig gewesen. 8x waren es Folgeoperationen an der Bauchdecke, 3x lag ein Ileus vor, 1x eine Fistel und 5x musste wegen anderer Erkrankungen operiert werden (2x CDH, 1x Duodenalatresie, 2x Genitalkorrektur). Komplikationen waren Sequestrationen des Implantats (3), Infektionen (3), Nahtdehiszenz (1). Sie traten nur bei den Neugeborenen auf, bei denen die Haut über dem Implantat nicht verschlossen werden konnte.
Schlussfolgerung
In dem 20-Jahres Zeitraum haben wir von 1972-1992 bei ¼ der Neugeborenen mit angeborenen Bauchwanddefekten ein Kollagen-Implantat verwendet. Seit 1992 ist wegen der vorgezogenen Sektio bei der Gastroschisis und der Silo-Technik bei den Omphalozelen die Indikation zum Implantat zwar seltener geworden, jedoch ist aufgrund unserer guten Langzeitergebnisse im Bedarfsfall die Kollagen-Implantation als die Methode der Wahl zu empfehlen.