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Beeinträchtigt die transanale Durchzugsoperation (TERPT) bei Morbus Hirschsprung die anorektale Funktion?
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Published: | June 15, 2005 |
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Einleitung
Die transanale Durchzugsoperation (TERPT) bei Morbus Hirschsprung mit limitiertem Befall des Enddarms gewinnt in letzter Zeit an Zuspruch, da das operative Vorgehen maßgeblich verändert wird: durch die einzeitige Operation wird die Laparotomie und das ursprünglich dreizeitige Vorgehen vermieden. Das damit reduzierte operative Trauma verkürzt den stationären Aufenthalt und senkt die Morbidität. Allerdings bedingt die transanale Dissektion einen erheblichen Zug auf das anorektale Gewebe während der mukosalen Proktektomy. Es stellt sich die Frage, ob TERPT die anorektale Funktion beeinträchtigt.
Material und Methoden
In einer prospektiven Untersuchung wurden die klinischen und manometrischen Ergebnisse nach TERPT untersucht. Das Stuhlverhalten wurde postoperativ dokumentiert und eine anorektale Manometrie prä- und postoperativ durchgeführt. Es erfolgte eine Auswertung der 4-Kanal-Manometrie (Hochdruckzone in Ruhe, regelmässige Fluktuationen, Relaxationen) und des 3-dimensionalen Druckprofils der 8-Kanal-Manometrie (Segementmitteldrücke (mmsp) in Ruhe / Kneifen, segmentale Assymmetrie (sasy), totale Assymetrie (tasy), Vektorvolumen (VV) in Ruhe / Kneifen ).
Ergebnisse
Im Zeitraum von 01/02-01/04 wurden 7 Kinder für eine geplante TERPT eingeschlossen. Die Operation wurde im Alter von 4 Monaten bis 8,5 Jahre (MW 3,1 Jahre) durchgeführt. Die mittlere Länge des Resektats war 18cm (16-20cm). Bei der Nachuntersuchung (durchschnittlich nach 14 Monaten) hatten alle Kinder spontan regelmäßig Stuhlgang und es bestand kein Einschmieren. Im Vergleich zu dem präoperativen Ausgangsbefund fand sich in der 8-Kanal-Manometrie postoperativ unveränderte, alterentsprechende Normwerte für die Hochdruckzone, die Segmentmitteldrücke in Ruhe und beim Kneifen, die segmentale Asymmetrie, die totale Asymmetrie und dem Vektorvolumen in Ruhe und beim Kneifen. Die Gesamtarchitektur der 3D-Darstellung stellte somit postoperativen einen unveränderten Normalbefund dar. Es konnte sogar ein Anstieg der Segmentmitteldrücke und des Vektorvolumens postoperativ nachgewiesen werden. In der 4-Kanal-Manometrie zeigte sich postoperativ die Hochdruckzone in Ruhe unverändert bei regelmäßigen Fluktuationen. Bei einem Patienten konnte postoperativ schon Relaxationen ausgelöst werden. [Tab. 1]
Schlussfolgerung
Die Funktion und Integrität des anorektalen Sphinkterapperates wird durch TERPT bei Morbus Hirschsprung nicht beeinträchtigt. TERPT führt bei Patienten mit limitiertem Befall zu guten klinischen und manometrischen Ergebnissen.