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3-NPA induziert Ischämietoleranz der Rattenleber bei warmer Ischämie
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Published: | June 15, 2005 |
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Einleitung
Das mitochondriale Toxin 3-Nitropropionsäure (NPA) war bisher bekannt dafür, eine Ischämietoleranz u.a. im zentralen Nervensystem durch die Beeinflussung von pro- und antiapoptotischen Proteinen zu erzeugen. Die Fragestellung der Studie war, ob NPA bei der warmen Leberischämie ebenfalls eine protektive Wirkung im Sinne einer Chemischen Praekonditionierung ausübt.
Material und Methoden
Es wurden Brown-Norway Ratten verwendet (200g). Wir führten unter Ethernarkose eine selektive Ischämie des linken und mittleren Leberlappens über 90 Minuten durch. Die Reperfusionszeit betrug 1 Stunde. Folgende Vergleichsgruppen wurden gebildet: a) sham-operated (n=5), b) ohne Behandlung (n=5) und c) mit NPA (n=5). NPA wurde mit einer Konzentration von 10 mg/kg KG 24 Stunden vor der Ischämie intraperitoneal verabreicht. Nach einer Stunde Reperfusion wurden die Tiere geopfert und Material gewonnen. Darüberhinaus wurde im Langzeitversuch nach 90-minütiger totaler hepatischer Ischämie die Überlebensrate der einzelnen Gruppen verglichen.
Ergebnisse
Der Zellschaden gemessen anhand der Lactatdehydrogenase im Serum war unter der Therapie mit NPA hoch signifikant erniedrigt (14900 ± 2000 vs. 6300 ± 800). Ebenfalls drastisch reduziert war die alpha-Glutathion-S-Transferase im Serum der vorbehandelten Tiere. Die Aktivität der Caspase-3 und 9 im Lebergewebe war unter der Behandlung mit NPA im Vergleich zur unbehandelten Gruppe deutlich abgeschwächt (z. B. Caspase 3: 1,9 ± 0,2 vs. 0,8 ± 0,15 Δ A/mg Prot). Elektronenmikroskopische Daten belegen die dramatische Reduktion von mitochondrialen Nekrosen. Im Langzeitüberlebensversuch starben alle unbehandelten Tiere (5/5). Nach Gabe von NPA überlebten alle Tiere die Total Hepatische Ischämie (0/5).
Schlussfolgerung
3-NPA senkt dramatisch den Ischämie Reperfusionsschaden der Leber nach warmer, prolongierter Ischämie. Nach unserem Wissenstand ist eine derartige Wirkung von 3-NPA bisher nicht beschrieben. Auch hier könnte eine positive Beeinflussung der pro- und antiapoptischen Proteine eine Rolle spielen, die eine Ischämietoleranz zur Folge hat. Aktuelle Untersuchungen prüfen das Verhältnis von Bcl-2- und Bax-Proteinen in den unbehandelten und behandelten Lebern.