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122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie

05. bis 08.04.2005, München

CMV, EBV, HHV6 und HHV 7 Infektionen in dünndarmtransplantierten Patienten ohne spezifische antivirale Prophylaxe

Meeting Abstract

  • corresponding author S. Kohler - Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie Charité, Campus Virchow Klinikum, Berlin
  • A. Pascher - Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie Charité, Campus Virchow Klinikum, Berlin
  • J.M. Langrehr - Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie Charité, Campus Virchow Klinikum, Berlin
  • J. Klupp - Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie Charité, Campus Virchow Klinikum, Berlin
  • P. Neuhaus - Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie Charité, Campus Virchow Klinikum, Berlin

Deutsche Gesellschaft für Chirurgie. 122. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie. München, 05.-08.04.2005. Düsseldorf, Köln: German Medical Science; 2005. Doc05dgch3049

The electronic version of this article is the complete one and can be found online at: http://www.egms.de/en/meetings/dgch2005/05dgch339.shtml

Published: June 15, 2005

© 2005 Kohler et al.
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Text

Einleitung

Akute Rejektion, CMV induzierte Enteritiden und lymphoproliferative Erkrankungen nach Transplantation (PTLD) sind die häufigsten Komplikationen nach Dünndarmtransplantation. In dieser prospektiven Studie wurde die Inzidenz viraler Infektionen und die therapeutischen Möglichkeiten nach Dünndarmtransplantation untersucht.

Material und Methoden

8 Patienten (Alter (Median) 35 Jahre, Range 30-61 Jahre) mit einem Verlauf > 1 Jahr nach ITx wurden untersucht. Kein Patient erhielt eine CMV-/EBV-Prophylaxe, aber präemptive antivirale Therapie. Virales Monitoring erfolgte durch CMV- und EBV-PCR in Blutproben und in Transplantatbiopsien, sowie HHV6- und HHV7-PCR in Blutproben.

Ergebnisse

Medianer Beobachtungszeitraum war 32 Monate (Range 12-48 Monate). CMV: Der CMV Spender-/Empfängerstatus vor der ITX war Spender (D) zu Empfänger (R): D+/R+ (4); D+/R- (2); D-/R- (1); D-/R+ (1). 3 Patienten erkrankten an einer CMV Enteritis, die mit Ganciclovir erfolgreich behandelt wurde. Zwei der Enteritiden sind als reiner Organbefall ohne Virämie zu interpretieren, die dritte Enteritis war im Rahmen einer signifikanten Virämie. Es fand sich keine Erkrankung im Zusammenhang mit einer Rejektion. Enteritiden traten auf bei D+/R+ n=1, D+/R- n=1 und D-/R+ n=1. Alle Erkrankungen fanden sich in den ersten 6 Monaten nach Transplantation.EBV: 7 Patienten entwickelten 8 Phasen eine signifikanten Virämie, in 3 Fällen fand sich ein Transplantatbefall, jeweils nach Abstoßungstherapie. In einem Fall handelte es sich um eine Reaktivierung. Der Organbefall wurde mit Ganciclovir i.v. behandelt, die Virämien entweder mit Reduktion der Immunsuppression oder Valganciclovir. Zwei Patienten erhielten eine sekundäre Prophylaxe mit Valganciclovir bei persistierender EBV Virämie. Es gab keine Fälle einer PTLD.Kein Patient entwickelte eine signifikante HHV6 oder HHV7 Virämie oder Infektion.

Schlussfolgerung

Ohne spezifische antivirale Prophylaxe gegen CMV und EBV kam es in 35-50% zu einer EBV/CMV Infektion. Engmaschiges Monitoring kombiniert mit präemptiver Therapie erwies sich in der bisherigen Erfahrung als suffizient. Spender-Empfänger-Matching bzgl. CMV zeigte keinen Einfluss auf das Auftreten von CMV assoziierten Komplikationen. HHV 6 und 7 trugen nicht zur Morbidität nach Transplantation bei.