Article
CMV, EBV, HHV6 und HHV 7 Infektionen in dünndarmtransplantierten Patienten ohne spezifische antivirale Prophylaxe
Search Medline for
Authors
Published: | June 15, 2005 |
---|
Outline
Text
Einleitung
Akute Rejektion, CMV induzierte Enteritiden und lymphoproliferative Erkrankungen nach Transplantation (PTLD) sind die häufigsten Komplikationen nach Dünndarmtransplantation. In dieser prospektiven Studie wurde die Inzidenz viraler Infektionen und die therapeutischen Möglichkeiten nach Dünndarmtransplantation untersucht.
Material und Methoden
8 Patienten (Alter (Median) 35 Jahre, Range 30-61 Jahre) mit einem Verlauf > 1 Jahr nach ITx wurden untersucht. Kein Patient erhielt eine CMV-/EBV-Prophylaxe, aber präemptive antivirale Therapie. Virales Monitoring erfolgte durch CMV- und EBV-PCR in Blutproben und in Transplantatbiopsien, sowie HHV6- und HHV7-PCR in Blutproben.
Ergebnisse
Medianer Beobachtungszeitraum war 32 Monate (Range 12-48 Monate). CMV: Der CMV Spender-/Empfängerstatus vor der ITX war Spender (D) zu Empfänger (R): D+/R+ (4); D+/R- (2); D-/R- (1); D-/R+ (1). 3 Patienten erkrankten an einer CMV Enteritis, die mit Ganciclovir erfolgreich behandelt wurde. Zwei der Enteritiden sind als reiner Organbefall ohne Virämie zu interpretieren, die dritte Enteritis war im Rahmen einer signifikanten Virämie. Es fand sich keine Erkrankung im Zusammenhang mit einer Rejektion. Enteritiden traten auf bei D+/R+ n=1, D+/R- n=1 und D-/R+ n=1. Alle Erkrankungen fanden sich in den ersten 6 Monaten nach Transplantation.EBV: 7 Patienten entwickelten 8 Phasen eine signifikanten Virämie, in 3 Fällen fand sich ein Transplantatbefall, jeweils nach Abstoßungstherapie. In einem Fall handelte es sich um eine Reaktivierung. Der Organbefall wurde mit Ganciclovir i.v. behandelt, die Virämien entweder mit Reduktion der Immunsuppression oder Valganciclovir. Zwei Patienten erhielten eine sekundäre Prophylaxe mit Valganciclovir bei persistierender EBV Virämie. Es gab keine Fälle einer PTLD.Kein Patient entwickelte eine signifikante HHV6 oder HHV7 Virämie oder Infektion.
Schlussfolgerung
Ohne spezifische antivirale Prophylaxe gegen CMV und EBV kam es in 35-50% zu einer EBV/CMV Infektion. Engmaschiges Monitoring kombiniert mit präemptiver Therapie erwies sich in der bisherigen Erfahrung als suffizient. Spender-Empfänger-Matching bzgl. CMV zeigte keinen Einfluss auf das Auftreten von CMV assoziierten Komplikationen. HHV 6 und 7 trugen nicht zur Morbidität nach Transplantation bei.