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Identifizierung und Validierung von spezifischen Methylierungsmarkern zur Klassifizierung von kolorektalen Karzinomen und normalem Kolongewebe
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Published: | June 15, 2005 |
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Einleitung
Das kolorektale Karzinom ist die zweithäufigste Krebs-Todesursache. Um ein effektives Screening und eine Verlaufskontrolle von kolorektalen Karzinomen zu ermöglichen, werden sensitive und spezifische Marker benötigt. Fehlerhafte DNA-Methylierung findet in der frühen Karzinogenese statt. Diese ist stabil und kann in primären Geweben und auch im Blut bestimmt werden. DNA-Methylierungsmarker stellen damit viel versprechende Kandidaten für das Screening von kolorektalen Karzinomen dar.
Material und Methoden
Zunächst wurden eine Microarray-basierte Methylierungsuntersuchung von Kandidatengenen und eine genomweite Suche nach Methylierungsmarkern durchgeführt, um neue Marker zu identifizieren. Dafür wurden histologisch gut charakterisierte normale und neoplastische Gewebeproben des Kolons verwendet. Um hochspezifische Marker für das kolorektale Karzinom zu identifizieren, wurden 12 Gene der Chipstudie und 30 Fragmente der genomweiten Suche in einer 2. Chipstudie an einem größeren Probenset validiert. Hierfür wurde DNA-Proben von 89 kolorektalen Adenokarzinomen, 56 kolorektalen Polypen, 31 Proben entzündlicher Darmerkrankungen, 123 extrakolonischen Karzinomen und 67 endoskopisch normalen Gewebeproben untersucht.
Ergebnisse
Wir fanden zahlreiche hypermethylierte Marker in kolorektalen Karzinomen. Die 16 am besten diskriminierenden Methylierungssequenzenen, EYA4, N33, BCL6, FCGR2A, SIX6, NGFR, Q96PX8, DLX5, C14orf59, PCDH17, HVIAAT, SMAD7, CSPG2, GSK3B, CD44, and TMEFF2, sind Gene bekannter und unbekannter Funktion. Diese erbrachten Sensitivitäten von >80% und Spezifitäten von >85% bei der Diskriminierung von kolorektalen Karzinomen und Normalgeweben.
Schlussfolgerung
Die identifizierten DNA-Methylierungsmarker können kolorektale Karzinome korrekt von anderen normalen oder erkrankten Geweben klassifizieren und stellen damit interessante Kandidaten für klinische Tests dar.