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Prozessqualität der Ösophagusresektion bei malignen Erkrankungen der Speiseröhre in Deutschland
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Published: | June 15, 2005 |
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Einleitung
Die operative Behandlung maligner Erkrankungen der Speiseröhre setzt nicht nur chirurgische Expertise, sondern auch eine suffiziente Krankenhausinfrastruktur zum Operations- und Komplikationsmanagement voraus. Ziel der vorliegenden Untersuchung war die Analyse der Prozessqualität von Ösophagusresektionen bei Speiseröhrenkarzinomen in Zentren der Maximalversorgung.
Material und Methoden
Von 1993-2004 wurden 773 Patienten (m:w 667:106; 61 a [31-89]) in 6 Zentren der Maximalversorgung wegen eines Adenokarzinoms (49%) oder Plattenepithelkarzinoms (51%) der Speiseröhre operativ therapiert. Das Kollektiv wurde hinsichtlich tumorspezifischer Parameter (präoperativer endoskopischer Befund, Tumorstadium), angewandter Operationsverfahren und bzgl. Morbidität sowie Mortalität untersucht.
Ergebnisse
Die jährliche Operationsfrequenz lag zwischen 9 und 43 Resektionen pro Jahr. Die Tumoren waren zu 12% intrathorakal cranial der Trachealbifurkation, zu 88% caudal der Bifurkation lokalisiert, wobei letztere zu 56% cranial und 32% caudal des Hiatus lokalisiert waren. Eine tumorbedingte Stenose lag bei 53% der Patienten vor, wobei 9.1% der Stenosen endoskopisch nicht passierbar waren. Die durchschnittliche longitudinale Ausdehnung betrug zwischen 5.2. und 5.5 cm [1-21]. Es wurden 313 (40.5%) Patienten neoadjuvant vorbehandelt mit einer kompletten bzw. partiellen Remission bei 23% bzw. 30%. Eine Resektion erfolgte bei 753 (97.4%) Patienten über einen abdomino-thorakalen (56%), cervico-abdomino-thorakalen Zugang (22%) und thorakoabdominellen Zugang (8%). Die übrigen Zugangswege wurden bei jeweils weniger als 4% der Patienten angewandt. Bei 480 (63.7%) Patienten war eine systematische 2-Feld-Lymphadenektomie dokumentiert, bei 712 (94,6%) Patienten erfolgt die Rekonstruktion mittels tubulosierten Mageninterponats. Eine handgenähte Anastomose wurde bei 61% und eine per Klammernahtgeräht konstruierte Anastomose bei 39% der Patienten angelegt. Die Tumorstadien waren wie folgt verteilt: I 17%; IIa 26%; IIb 16%; III 29%; IVa 8%; IVB 4%.Anastomoseninsuffizienzen traten bei 16% [7-24%], postoperative Anastomosenstenosen bzw. transpylorische Passagestörungen bei 9% [1.5-24%] bzw. 7.8% [2.7-18.5%], Interponatnekrosen bei 1.7% [1.5-4%] Patienten auf. Die 30-Tagesmortalität rangierte zwischen 4.7 und 9.3%, die Krankenhausmortalität zwischen 4.7 und 10.8%. Eine Assoziation von jährlicher Operationsfrequenz und Morbidität bzw. Mortalität bestand nicht.
Schlussfolgerung
Während tumorbiologische Parameter und operative Vorgehensweise in Abhängigkeit von der Lokalisation der Tumoren vergleichbar sind, bestehen Unterschiede hinsichtlich Morbidität und Mortalität, die jedoch unabhängig von der jährlichen Operationsfrequenz sind. Zukünftige Studien sollten daher einheitliche Qualitätsstandards definieren und implementieren.