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Endoluminale thermische Venenocclusion mit Laser (ELT) und Radiofrequenz (VNUS) zur Therapie der Stammveneninsuffizienz: vergleichende Evaluation am ex-vivo Modell
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Published: | June 15, 2005 |
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Einleitung
Durch die klinische Anwendung endoluminaler thermischer Verfahren zur Therapie der Varikosis soll eine definierte Schädigung der Gefäßwand reproduzierbar erzielt werden, die innerhalb weniger Tage zu einer kompletten, dauerhaften Occlusion der insuffizienten Stammvene führt. Um eine experimentelle makroskopische und histologische Korrelation der Applikationsdaten mit dem Ausmaß der primären endoluminalen thermischen Läsion zu ermöglichen, sollte ein praktikables Modell erarbeitet werden, mit welchem erste Vergleiche zwischen Laser- und Radiofrequenzapplikationen durchgeführt werden können.
Material und Methoden
Der Rinderfuß weist eine konstante Vene (Länge 20-25cm, Durchmesser 3,8 – 5,1mm) auf, die ventral-lateral subcutan verläuft und mit den klinisch eingesetzten Applikationssystemen zur endoluminalen Therapie von peripher nach zentral sondiert werden kann. 15 Fußvenen von frisch geschlachteten Rindern (Alter 18-24 Monate, Gewicht 550-650 Kg) wurden unter definierten Bedingungen mit endoluminaler Laser- bzw. Radiofrequenzenergie entsprechend der Herstellerempfehlungen behandelt. Bei Raumtemperatur wurde dabei das Gefäß mit heparinisiertem Rinderblut mit einem intraluminalen Druck von 4-8mmHg und langsamen laminären Fluß gespült. Zur endoluminalen Lasertherapie wurde ein 980nm Diodenlaser mit 600 mm Bare Fiber System (CERALAS D15 ELVeS, CeramOptec GmbH, Bonn) und zur Radiofrequenzbehandlung das Closure System mit 6F Katheter (VNUS Medical Technologies, San Jose, USA) verwendet. Die Laserenergie wurde durch diskontinuierliche Beleuchtung mit 7 Watt und einer Pulsdauer von 1,5 sec (10,5 Joule) im Abstand von 3 mm appliziert. Die Radiofrequenzbehandlung erfolgte generatorgesteuert bei kontinuierlichem Rückzug (3cm/min) der Sonde unter Einhaltung von 85°C Solltemperatur an der Sondenspitze. Die behandelten Venen wurden sofort nach Behandlungsende systematisch makroskopisch und später histologisch analysiert.
Ergebnisse
Die Applikation der endoluminalen thermischen Energie unter den vorgesehenen Studienbediungen war bei allen Präparaten reproduzierbar möglich. Nach einer durchschnittlichen Behandlungszeit von 5,5 min mit einer Energieapplikation zwischen 31,7-36,1 Joule/cm fanden sich nach Laserbehandlung regelhaft punktförmige, transmurale thermische Läsionen bzw. Perforationen der Venenwand. Die Faserspitzen wiesen am Behandlungsende unterschiedlich ausgeprägte Auflagerungen von karbonisiertem Material auf. Die transmuralen Gefäßläsionen wurden nach Applikation von 12-24 Beleuchtungen regelhaft beobachtet. Nach einer durchschnittlichen Behandlungszeit von 10 min war nach Radiofrequenzbehandlung neben einer weißlichen Verfärbung des Endothels und einer diskreten Kontraktion des Gefäßlumens makroskopisch keine weitere thermische Läsion erkennbar, insbesondere keine Venenperforation.
Schlussfolgerung
Die Rinderfußvene ist als ex-vivo Modell zur standardisierten experimentellen Evaluation endoluminaler Therapieverfahren geeignet. Während die endoluminale Radiofrequenzbehandlung zu einer gleichmäßigen, reproduzierbaren thermischen Läsion führt, erscheint zur Vermeidung einer Gewebskarbonisierung an der Faserspitze mit konsekutiver Absorbtion des Laserlichtes und signifikanter Erhitzung der Faserspitze eine Modifikation der Laserapplikation sinnvoll. Neben Maßnahmen zur Vermeidung der Karbonisierungseffekte sollten Vorrichtungen zur sicheren Zentrierung der Faserspitze im Gefäßlumen und zirkulären Diffusion des Laserlichtes evaluiert werden.