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Microarray-Genexpressionsanalyse zur Prädiktion der Response einer neoadjuvanten Radiochemotherapie bei lokal fortgeschrittenen Rektumkarzinomen
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Published: | June 15, 2005 |
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Einleitung
Bei der Behandlung lokal fortgeschrittener Rektumkarzinome haben sich zunehmend neoadjuvante Therapiekonzepte durchgesetzt. Histologische Response zeigt sich jedoch nur bei 30-50% der Patienten. Prätherapeutische Marker zur Prädiktion der Response hätten hohen klinischen Stellenwert, stehen jedoch zur Zeit nicht zur Verfügung.
Material und Methoden
Im Rahmen einer monozentrischen Phase II Studie zur Evaluation einer neoadjuvanten Radiochemotherapie lokal fortgeschrittener Rektumkarzinome (9/97-12/01; n=104; medianes Follow-up 36 Monate) wurden prätherapeutische Biopsien von 33 uT3 Rektumkarzinomen als Frischgewebe schockgefroren und bei -80°C asserviert. Nach RNA Extraktion und Amplifikation erfolgte zur Bestimmung spezifischer Genexpressionsprofile eine Microarrayanalyse mit dem Human Genom U133 Genchip von Affymetrix.
Ergebnisse
Die histopathologische Beurteilung nach Becker ergab bei 13/33 Patienten (39%) einen Regressionsgrad von 1 bzw. 2 (Responder), bei 14/33 Patienten (43%) einen Regressionsgrad 3 (Partielle Responder) und bei 6/33 Patienten (18%) einen Regressionsgrad von 4 bzw. 5 (Non-Responder). Durch die statistische Analyse des Transkriptoms konnten die Responder anhand von 24 deregulierten Genen eindeutig in ihrem Genexpressionmuster von den partiellen Respondern und Non-Respondern unterschieden werden. Zudem ergab sich ein aus 99 Genen bestehendes signifikant unterschiedliches Genexpressionsprofil der Responder und Non-Responder.
Schlussfolgerung
Microarray Analysen präoperativer Biopsate können zwischen Respondern und Non-Respondern einer neoadjuvanten Radiochemotherapie stratifizieren. Darüber hinaus ergibt die Analyse des Transkriptoms ein besseres Verständnis der molekulargenetischen Ursachen des Nichtansprechens auf Radiochemotherapie. Somit bieten Microarray-Analysen eine Grundlage zur Durchführung individualisierter Tumortherapien.