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Quantitative Genexpressionsanalyse mittels Light Cycler an HNPCC-Tumoren
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Published: | June 15, 2005 |
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Einleitung
Die Identifikation eines HNPCC-Patienten ist trotz der Fortschritte in der Diagnostik immer noch schwierig. Ein Hauptproblem liegt daran, dass alle Prä-screening -Testverfahren an Tumormaterial durchgeführt werden müssen. Eine Untersuchung für asymptomatische Personen ist nur dann möglich, wenn die Mutationsanalyse bei einem Familienmitglied erfolgreich war. Diese geling aber nur in ca. 60% der Fälle. Ziel der Studie war die Etablierung eines Testverfahrens, welches es ermöglicht die Proteinexpression quantitativ zu messen. Dabei wurde von der Hypothese ausgegangen, dass ein Mutationsträger bereits ein defektes Gen trägt, welches sich durch eine verminderte Gesamtexpression des Genproduktes im Vergleich zu einer Person mit zwei intakten Allelen zu erkennen gibt (sog. Haploinsuffizienz).
Material und Methoden
Das in dieser Arbeit verwendete Untersuchungsgut stellt cDNA der DNA-MMR-Gene MLH1 und MSH2 dar. Diese wird durch reverse Transkription aus zuvor extrahierter Gesamt-RNA hergestellt, die aus Formalin-fixiertem Gewebe gewonnen wurde. In einer quantitativen real-time PCR wird die cDNA amplifiziert. Die Software nutzt zur Berechnung der quantitativen cDNA-Menge den sogenannten Crossing point (CP). Zur Standardisierung wurde der Quotient von MLH1 zu MSH2 ausgerechnet. In drei Studiengruppen wurde von insgesamt 37 Patienten mit einem kolorektalen Karzinom sowohl Tumorgewebe als auch Normalgewebe untersucht. Die Tumoren der Gruppe 1 (n=15)waren mikrosatellitenstabil (MSS) und immunhistochemisch unauffällig, Tumore der Gruppe 2 (n=12) waren mikrosatelliteninstabil (MSI) mit Verlust von MLH1 und Tumoren der Gruppe 3 ebenfalls MSI, aber mit Verlust der Expression von MSH2.
Ergebnisse
In der Gruppe der MSS-Tumoren sowie der Gruppe der MSI und MLH1 defizitären Gruppe zeigte sich kein statistisch signifikanter Unterschied zwischen Tumor und Normalgewebe. Ein deutlicher Unterschied des Quotienten aus MLH1/MSH2 zeigte sich für die MSI Tumore mit Nachweis eines MSH2-Verlustes. Während ein MLH1 Expressionsverlust auch durch die Methylierung im Promotor erklärt werden kann und keine Keimbahnmutation im entsprechenden Gen vorliegt, ist das Ergebnis für MSH2 unter Annahme der Hypothese hinweisend für eine Keimbahnmutation. Dazu passt , dass eine verminderte Expression auch schon im Normalgewebe erkennbar ist
Schlussfolgerung
Wir konnten zunächst zeigen, dass die Untersuchung der Genexpression mit Hilfe der quantitativen RT-PCR mit dem Light-Cycler an Paraffinblöcken möglich ist. Die Detektion einer verminderten Expression von MSH2 bereits im Normalgewebe lässt auf die Entwicklung eines möglichen Testverfahrens an Normalgeweben hoffen.